Rezension

Cold Case

Wenn das Licht gefriert - Roman Klementovic

Wenn das Licht gefriert
von Roman Klementovic

Zum Inhalt:
22 Jahre nach dem Mord an Anna, der Freundin ihrer Tochter Valerie, greift eine Fernsehsendung den ungeklärten Fall auf. Doch dann fährt Elisabeth der Schrecken in die Glieder, als sich ihr demenzkranker Mann an Sachen in Verbindung mit Annas Tod erinnert, die eigentlich nur Jemand wissen dürfte, der ihre Leiche gesehen hat. Stück für Stück bricht Elisabeths Welt zusammen.

Mein Eindruck:
Mit großer Vehemenz schildert Klementovic den Kampf seiner Protagonistin: Gegen die Demenz ihres Mannes, um das Glück ihrer Familie, um Gerechtigkeit für die tote Anna und letztendlich um ihr eigenes Leben. Dass er das schon früh in seinem Buch deutlich macht, tut der Spannung keinen Abbruch. Bis zur Aufklärung des Todesfalls hält er die Fäden in der Hand und gibt nur wenige Einblicke, die seiner Leserschaft einen kleinen Teil der Lösung erhaschen lassen, um an anderer Stelle umso mehr Fragezeichen aufblinken zu lassen. Dadurch steigt der Wunsch nach Wissen immer weiter – einmal in die Hand genommen, lässt sich das Buch nicht mehr weglegen. Klementovics Charaktere bestechen durch ihre Vielschichtigkeit und auch, wenn die Leser hauptsächlich durch die Augen von Elisabeth gucken, wird die Motivation aller deutlich und folgerichtig erklärt. Viele Spuren werden durch den Autor gelegt; Fallstricke verführen zu falschen Schlussfolgerungen, - perfekt für das Thriller-Erlebnis.
Leider kann sich der Autor einen Epilog nicht verkneifen. Dieser möchte wohl noch eine Kirsche auf die Torte setzen, verfehlt dieses Ziel jedoch mit einem übertriebenen Doppel-Schlusspunkt. Der Titel kommt zwar dadurch wunderbar zu Ehren, trotzdem hätte mir persönlich das „normale“ Ende gereicht und - leicht offen -  besser gefallen

Mein Fazit:
Bei aller Krimispannung auch wunderbar berührend