Rezension

Cold Case Stuttgart Nr. 2

Fildermädchen - Thilo Scheurer

Fildermädchen
von Thilo Scheurer

Bewertet mit 5 Sternen

Sie sind wieder da, die unterschiedlichen Ermittler von der SoKo „ToM“ (Tote ohne Mörder).

Diesmal pickt sich der pingelige Oberkommissar Sebastian Franck (Franck mit ck), die Akte eines ungeklärten Mordfalls an der 17-jährigen Schülerin Jasmin aus dem Stapel.

Während er sich diesem Fall widmet und undercover als Lehrer in der Schule von Jasmin unterrichtet, nimmt sich seine Chefin Marga Kronthaler den ungeklärten Banküberfall bei dem Sebastians Bruder Daniel erschossen wurde, vor.

Doch dann überstürzen sich die Ereignisse und Marga muss Daniels Akte wieder zu Seite legen.

Im neu aufgerollten Fall von Jasmin ist nichts wie es scheint. Als dann noch Sebastian niedergeschlagen und mit Gedächtnislücken im Krankenhaus liegt, ist Gefahr in Verzug.  Taucht doch seine angebliche Retterin, eine hübsche junge Frau auf, bei ihm auf. Verwirrt durch Medikamente und seinen Zustand, gibt er mehr preis, als ihm lieb ist.

Meine Meinung:

Eine tolle Fortsetzung von „Leonhardsviertel“. Das zusammengewürfelt Team der SoKo ToM findet immer besser zueinander. Marga, Sebastian, Franziska und Cem sind recht unterschiedliche Charaktere und ergänzen sich prächtig. Die eine oder andere Marotte sorgt für ein Schmunzeln.

Ich kann ihn vor mir sehen, den Sebastian, in legerer Kleidung oder was er dafürhält: Beige Leinenhose mit akkurater Bügelfalte, frisch gebügeltes Hemd mit kurzen Ärmeln (aber ohne Krawatte) statt Polo oder T-Shirt und den makellos geputzten, Maßschuhen. Er hat schon Stil unser Oberkommissar.

Herzlich gelacht habe ich beim Disput mit der Twingo-fahrenden Lehrerin.

Auch Cem, der ständig mampfende Reserve-Elvis hat seinen Auftritt. Man sollte die Leute das tun lassen, was sie am besten können (sagt mein Mann). Vielleicht sollte Cem Elivs-Imitator werden. Und Franziska, die neugierige, die hilfsbereite Auszubildende, die sich mit ihrer Pink Lady ziemlich krass von Sebastian abhebt.

Ganz interessant finde ich wieder Marga Kronthaler, die versucht mittels Nikotinpflaster von ihrem Laster wegzukommen, aber dennoch raucht.

Elegant wird der rote Faden, nämlich der ungeklärte Banküberfall und Tod von Daniel Franck, in die Geschichte hineinverwoben. Die vorerst heimlich wieder aufgenommenen Ermittlungen lüften den einen oder anderen möglichen Hinweis auf das Verbrechen. Noch weiß Sebastian nicht, dass Marga in diesem Fall herumstochert. Ich denke, der wird uns im nächsten oder spätesten übernächsten Krimi beschäftigen. Also lieber Thilo, bitte hurtig schreiben – ich warte schon begierig auf die Fortsetzung.

Fazit:

Wieder ein gut durchdachter, fesselnder Krimi, der mit einer überraschenden Auflösung aufwartet. 5 Sterne.