Comedy meets Horror
Bewertet mit 4.5 Sternen
Benjamin ist ein ziemlich langweiliger Lehrer mit einem noch langweiligeren Leben, bis eines Tages ein Schüler Amok läuft und ein fürchterliches Blutbad anrichtet. Nach der überstandenen Tragödie fällt Benjamin ein gelegentliches Jucken an seinem Körper zunächst gar nicht auf. Doch spätestens als sein Körper anfängt, merkwürdige Veränderungen durchzumachen, jede Menge Leute ihn plötzlich umbringen wollen und er eine hübsche Kopfgeldjägerin kennenlernt, die ihm mehrmals das Leben rettet, weiß Benjamin, dass er zum Mittelpunkt einer richtig großen Sache geworden ist – und gleichzeitig der Wirt eines fiesen Parasiten, den viele gefährliche Menschen mit allen erdenklichen Mitteln in ihren Besitz bringen wollen. Da hilft nur eins: fliehen und versuchen, den Kopf nicht zu verlieren. Im wahrsten Sinne.
Benjamins Parasit ist deftiger Body-Horror, actionreicher Roadtrip und köstliche Comedy in einem. Selten schafft es ein Buch, dass ich mich gleichzeitig angeekelt fühle, vor spannungsreichen Gewaltszenarien zusammenzucke und aufgrund der pointierten Situationskomik und den wahrlich genialen Dialogen Tränen lache.
Das Ganze erinnert teilweise an Filme wie "Auf der Flucht" und "Die Fliege" plus einer riesengroßen Portion Humor. Benjamin als biederer Lehrer, der unfreiwillig zum (tollpatschigen) Actionhelden mutiert, ist ein unheimlich sympathischer Charakter, den man schnell ins Herz schließt. Wie er immer wieder mit mehr Glück als Verstand die gefährlichsten Situationen meistert, ist urkomisch, wahnwitzig und – weil es nach wie vor ein Horror-Roman ist – äußerst brutal. Zudem darf man den Parasiten nicht vergessen, der es sich in Benjamins Körper mehr und mehr bequem macht.
Insgesamt ist das Buch eine herrlich skurrile Horror-Komödie für Erwachsene mit starken Nerven.