Rezension

Computertechnologie gibt Rätsel auf

Dark Noise - Margit Ruile

Dark Noise
von Margit Ruile

Bewertet mit 3 Sternen

Ein junger Mann namens Zafer arbeitet für eine Werbefirma in der IT-Abteilung. Zafer stellt einen Experten und Perfektionisten dar, der Tag und Nacht Video- und Bildsequenzen retuschieren, und somit manipulieren kann. Er lebt isoliert von der Außenwelt, weil ihm seine Arbeit wichtig ist. Eines Tages erhält Zafer rätselhafte und anonyme Botschaften, die ihn anweisen, bestimmtes Videomaterial entsprechend zu manipulieren. Kurz darauf geschieht ein Mord, zumindest soll es nach einem Mord aussehen. Parallel trifft Zafer draußen auf der Straße die junge Emily, die Gitarre spielt. Emily taucht immer mal wieder auf, und Zafer hegt Gefühle für sie. Allerdings besteht ziemlich lange Distanz zwischen den beiden. Es stellt sich heraus, dass Emily ebenfalls sich mit Computertechnologie auskennt, sogar besser als Zafer. Ganz oben der ganzen Manipulationsmaschinerie sitzt eine Person oder ein Computerprogramm. Das wollen die beiden Protagonisten herausfinden.

Margit Ruile schrieb mit diesem Jugendroman einen All-Age-Roman meiner Meinung nach. Der Roman wirkt auf den ersten Augenblick nach wenigen Kapiteln konfus und komplex. Die Autorin baut zwar Spannung in den Roman ein, aber die hält nur kurz an, und reizt die Spannung auch nicht ausreichend aus. Zafer als guter Retuschierer und Emily als ebenbürtige Expertin ebenso wirken glaubwürdig. Dennoch lesen sich die Ereignisse undurchschaubar und teilweise auch langatmig. Positiv wirkt die Spannung im Roman, die sich hauptsächlich auf die rätselhaften Hintergründe einer IT-Firma sowie die Aktivitäten einer Untergrundgruppe, der Emily angehört, zusammen bildet. Die Idee eines Big Brother im Hintergrund ist ein gutes Thema und immer noch hoch interessant, aber die Umsetzung in diesem kurzweiligen Roman ist nicht hundertprozentig überzeugend umgesetzt worden.

Leider hatte ich mir von diesem Jugendroman mehr erhofft in Bezug auf die Umsetzung der Geschichte. Der Mord, der stattfand oder nicht rückt in den Hintergrund. Hauptsächlich geht es um die Geheimnisse hinter einer Organisation, über die man zu spät mehr erfährt. Und stellenweise Langatmigkeit sowie konfuse Konstrukte wirken sich negativ auf das Leseerlebnis aus.