Rezension

Cooler Jugendthriller

Thin Air -

Thin Air
von Kellie M. Parker

Bewertet mit 4 Sternen

Das comicartige Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen und ich fand das Konzept eines Psychothrillers für Leser ab 14 total interessant und war neugierig, wie das wohl umgesetzt wird. Ich war überrascht wie mitreißend dieses Buch auch für mich, obwohl ich deutlich älter bin, war. Es steht regulären Thrillern spannungstechnisch in nichts nach und war wirklich packend und atmosphärisch. 

Zum Inhalt: 12 Schüler von Privatschulen kämpfen um ein begehrtes Stipendium. Unter ihnen auch Emily, für die das Studium der letzte Ausweg scheint um ihre Lebenssituationen rumzureißen. Was sie alle nicht wissen, als sie an Bord des schicken Privatjets gehen, der sie zu den Aufnahmetests bringen soll: das Spiel hat längst begonnen und nicht jeder wird es überleben. 

Ich mochte, dass hier sehr schnell Stimmung und auch Dramatik aufgebaut wurde, ohne dass es blutig oder brutal war. Viel mehr liegt es an der Konkurrenzkampf-Atmosphäre und dem allgemeinen Misstrauen, was gut rübergebracht wurde. Ich fand, dass das Buch von Beginn an für einen Jugendthriller gut Spannung aufbaut und das Setting tut sein übriges dazu, durch seine Extravaganz und Dekadenz. 

Die Figuren entsprechen gängigen Stereotypen wie man sie aus amerikanischen Highschool-Filmen kennt. Dadurch kann man sich aber gefühlt mit mindestens einer der Personen identifizieren. Die Probleme mit denen sich die Charaktere herumschlagen wirken schon sehr klischeehaft und natürlich total überspitzt. Bin ich jetzt nich wahnsinnig Fan von, aber passt zum elitären Setting. Jeder hat Geheimnisse und alle wirken verdächtig. 

Die Geschichte wird temporeich erzählt, die Charaktere bleiben eher oberflächlich und unnahbar, der Fokus liegt hier schon eher auf den Aufgaben und der bedrohlichen Setting. Die Auflösung kam überraschend und war für meinen Geschmack „drüber“, also vom Motiv nicht wirklich nachvollziehbar und einfach gemessen daran total übertrieben. 

Insgesamt aber ein total gut gemachter Jugendthriller, bei dem ich durchaus mitgefiebert habe. Lädt zum miträtseln ein, wer hier ein perfides Spiel mit seinen Mitreisenden spielt.