Rezension

Cosy Crime auf einem Kreuzfahrtschiff

Lady Arrington und die tödliche Melodie - Charlotte Gardener

Lady Arrington und die tödliche Melodie
von Charlotte Gardener

Die Krimiautorin Mary Arrington macht eine Kreuzfahrt nach Norwegen auf der Queen Anne, weil sie hofft, dadurch ihre Schreibblockade zu überwinden. Die Geschehnisse an Bord machen es ihr jedoch alles andere als einfach, sich auf ihr Manuskript zu konzentrieren: Schon kurz nach der Einschiffung sorgt der Bordpianist mit einem grässlich falsch gespielten Kinderlied für Aufregung. Am Abend ruiniert er mit demselben Aussetzer den Auftritt der Operndiva Anastasia Botticelli. Noch in der Nacht wird er mit einem Messer in der Brust an seinem Klavier aufgefunden. Hat sich die Starsängerin für den missglückten Auftritt gerächt? Und warum hat der talentierte Musiker plötzlich so schauerliche Melodien produziert? Mary stürzt sich Hals über Kopf in die Ermittlungen und riskiert dabei ihr Leben ...

"Lady Arrington und die tödliche Melodie" ist der zweite Band einer Krimireihe. Ich habe den ersten Teil (noch) nicht gelesen, hatte jedoch nicht das Gefühl, dass mir entscheidende Informationen gefehlt haben. Gelegentlich gibt es Rückverweise und einige Personen kennt Mary bereits von ihrem ersten Fall an Bord der Queen Anne, doch insgesamt sind die einzelnen Bücher in sich abgeschlossen, sodass man nicht zwingend die Reihenfolge einhalten muss.

Der Großteil von Marys Ermittlungen verläuft ruhig, es gibt eher wenige und kleine Spannungsmomente, also ein klassischer Cosy Crime. Gut gefallen hat mir, dass der Krimi auf einem Kreuzfahrtschiff spielt. Immer wieder wird kurz die norwegische Fjordlandschaft erwähnt und zweimal geht Mary kurz an Land. Da ich Kreuzfahrten liebe, hat mich das wunderbar in Urlaubsstimmung versetzt. Lesenswert fand ich auch Marys Wortgefechte u.a. mit dem unsympathischen Schiffsarzt Dr. Germer und dem ungehobelten Kunstkritiker Gladwell. Die Auflösung war überraschend, hat mich aber nicht komplett überzeugen können. Einiges erschien mir recht konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Ich möchte nicht spoilern, deswegen kann ich hier nicht auf weitere Details eingehen.

Fazit: Ein insgesamt gelungener Cosy Crime auf einem Kreuzfahrtschiff, vier Sterne.