Cosy Crime im Himmelreich
Bewertet mit 5 Sternen
Der ehemalige Schauspieler Björn Kupernikus hat sich für seinen Ruhestand erstmal einen Standort auf dem Campingplatz im Himmelreich gesichert, mit seinem dreißig Jahre alten Wohnmobil. Doch kaum hat er dort aufgeschlagen, wird er an den See gerufen, um einen Hund samt Paddleboard aus dem Wasser zu retten. Mit dem Tier und dem Paddleboard zieht er auch noch eine Leiche an Land, die unter das Board geschnallt war. Die Polizei scheint die Ermittlungen eher lasch anzugehen, man vermutet eher einen Unfall. Aber Kupernikus, der selbst schon immer gerne einen Tatort-Kommissar gespielt hätte, aber nur in Nebenrollen brillieren durfte, ergreift die Gelegenheit, zusammen mit der Künstlerin Annabelle Schäfer zu ermitteln.
Ein Cosy Crime als Campingkrimi – das ist man von Andreas Winkelmann nicht gewohnt, und es ist ja auch der erste Band einer neuen Serie. Der Schwerpunkt liegt nicht, wie sonst, auf der Spannung, die zum Geschehen gehört, sondern auf all dem Drumherum mit dem Campingplatz und dem humorvollen Erzählen all der Ereignisse rund um den Mord. Wer sich darauf einlassen kann, dass „ein Winkelmann“ auch mal so aussehen kann, wird durchaus mit einer spannungsvollen Geschichte belohnt, die sich immer mal wieder in Kleinigkeiten verliert, was aber gerade den Reiz dieses Krimis ausmacht. Dafür lernt man den Campingplatz und das Örtchen Caputh kennen, garniert mit einer Menge Situationskomik, die sich aus den Szenen herauslesen lässt. Die Charaktere sind so vielfältig wie das Leben, jeder hat seine Eigenarten und darf diese auch ausleben. Auf die Auflösung bin ich selbst nicht gekommen, und doch ist sie einfach nur schlüssig. Da bin ich schon gespannt auf weitere Fälle mit Kupernikus und Annegret sowie Pinguin im Himmelreich.
Schon das Cover des Buches zeigt, dass dieser Cosy Crime von Winkelmann ganz anders als seine bisherigen Thriller ist. Doch der Krimi zeigt auch, dass Winkelmann nicht nur Thriller schreiben muss, um den Leser mit einer Geschichte zu umgarnen. Mich hat dieses Buch bestens unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne vergebe.