Rezension

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Egal wohin - Franziska Moll

Egal wohin
von Franziska Moll

Bewertet mit 4 Sternen

„Egal wohin“ ist der 2. veröffentlichte Roman von Franziska Moll. Bei ihrem Debüt „Was ich dich träumen lasse“ schieden sich die Geister. Ich fand’s einfach genial. Da auch das aktuelle Buch in ähnlichem Stil geschrieben ist wie das vorherige, dürften dieselben Leute es mögen oder eben nicht.

Jo ist 17, in elf Tagen wird sie endlich 18, und dann nichts wie weg! Mit Koch nach Kreta, ein eigenes Restaurant aufmachen. Koch ist schon etwas älter und kocht in dem Lokal, wo Jo kellnert. Seinen Namen kennt keiner, und so nennt man ihn eben Koch. Er ist der Einzige, der mit Jo zurechtkommt und mit dem Jo zurechtkommt. Ihre Eltern nerven nur, Freunde hat sie nicht. Aber eine Vergangenheit, und die wird Stück für Stück entblößt. Man beginnt langsam zu begreifen, warum Jo so ist, wie sie ist. Warum sie es mit ihren Eltern nicht mehr aushält.

Molls Schreibstil ist eigenwillig, aber sehr passend. In meist kurzen, abgehackten Sätzen, zum Teil Einwortsätzen, bringt sie uns Jos düstere Gedanken nahe. Dadurch wirkt das Geschriebene wie kurze, flüchtige Gedanken, Momentaufnahmen einer verletzten Seele.

Natürlich kommt schließlich alles ganz anders als geplant, und auch wenn man schon vorher etwas ahnen konnte, gelingt der Autorin eine Überraschung, eine Wendung, von der auch Jo selbst überrascht sein dürfte.

Fazit:
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, und ich werde sicher noch eine Zeit lang darüber nachdenken. Ich hätte mir lediglich ein paar Seiten mehr gewünscht, um der Geschichte noch mehr Tiefe einzuhauchen.