Rezension

„Crazy in Love“ konnte mich leider nicht vollständig überzeugen

Crazy in Love - Emma Winter

Crazy in Love
von Emma Winter

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine im Grunde interessante Geschichte, die zur Mitte hin leider stark abbaut!

„Crazy in Love“ von Emma Winter habe ich als Hörbuch gehört, gelesen wird es von Dagmar Bittner. Zugegebenermaßen hat mich dieses wunderschöne Cover auf das Buch aufmerksam gemacht, welches genau meinem Geschmack entspricht. Außerdem mag ich Geschichten, die sich nicht nur auf ein Buch beschränken, sondern Stoff für mehrere Bände liefern. Hier soll es wohl voraussichtlich drei Teile geben.

Es geht um Protagonistin Sasha, die zum Bruder ihres verstorbenen Vaters und dessen Familie nach Boston zieht, um ein Stipendium an der Privatschule Weston High anzutreten. Dies soll als Sprungbrett dienen, um ihren großen Traum zu verwirklichen: Ein Medizinstudium an der renommierten Yale University. Doch der Neuanfang im elitären, versnobten Umfeld gestaltet sich schwieriger als gedacht. Neben Problemen mit ihrer Familie und den Mitschülern, vermisst sie schrecklich ihre Freundin Lucy und ihre Mutter Bow. Als sie dann den angesagten Ben kennenlernt, steht ihre Welt endgültig auf dem Kopf. Diesen arroganten, reichen Typ könnte sie niemals mögen… Oder?

Die Geschichte wird sowohl aus Sashas als auch aus Bens Sicht erzählt, dies wird am Anfang jedes Kapitels angesagt. Beim Hören habe ich einen Moment gebraucht, um das zu begreifen. Die Stimme von Dagmar Bittner mochte ich sehr gerne. Ich finde gut, dass es hier um eine ambitionierte 17-Jährige geht, die sich nicht nur für Klamotten und Jungs interessiert, sondern die auch ein großes Ziel hat: Sie möchte in der medizinischen Forschung arbeiten. Sie weiß, dass sie dafür sehr hart arbeiten muss und ist sehr fleißig. Das ist mir positiv aufgefallen. Leider empfand ich Sasha in anderen Situationen als sehr unreif und theatralisch, sodass sie mich als Hauptfigur bereits zur Mitte des Buches hin etwas genervt hat. Ben stellt den typischen Badboy da und erfüllt so ziemlich alle Klischees nach Schema „Harte Schale, weicher Kern“. Die Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden entwickelt, fand ich leider sehr weit hergeholt. In einem Moment hassen sie sich, im nächsten ist Sasha für Ben das tollste Mädchen der Welt. Ich habe mich oft einfach nur gefragt: Warum? Es gab für mich keine richtige Entwicklung der Gefühle, plötzlich lieben sie sich halt. Das fand ich sehr schade, da für mich die Story sehr vielversprechend anfing. Auch wie sich die Beziehung von Sasha und ihrer Familie entwickelt, war für mich nicht nachvollziehbar. Es gibt einfach zu viele plötzliche Sprünge und dieses typische „Hin und Her“ zwischen den Liebenden war für mich hier einfach zu viel.

Es gab viele Kleinigkeiten, die mir gefallen haben, zum Beispiel dass Sasha immer alle möglichen Listen erstellt, denn da habe ich mich selbst wiedererkannt. Auch die Schreibweise an sich hat mich angesprochen und das Hörbuch war daher angenehm und schnell zu hören. Doch auf der Gefühlsebene hat mich die Beziehung von Sasha und Ben leider nicht angesprochen und daher kann ich in diesem Fall nur 3,5 Sterne vergeben. Die Fortsetzung werde ich mir trotzdem noch anhören, da das Buch auf einem Cliffhanger endet.