Rezension

Crime Time in Ägypten

Mord im Mena House - Erica Ruth Neubauer

Mord im Mena House
von Erica Ruth Neubauer

Vorab: Ich bin Teil des Rezensententeams von Digital Publishers und habe daher das E-Book gratis zur Verfügung gestellt bekommen. Trotzdem ist das alles zu 100 Prozent meine eigene Meinung.

 

Im Kriminalroman "Mord im Mena House" von Erica Ruth Neubauer begleiten wir Jane Wunderly und ihre Tante Millie in das exotische Ägypten der 1920er. Die eine, um die reiche Geschichte des Landes zu bewundern, die andere, um der Prohibition zu entfliehen. 

Aber in ihrem Hotel wird eine junge Frau, von der Jane nicht unbedingt angetan war, ermordet. Plötzlich bleibt kaum noch Zeit für Sightseeing, weil sie als Hauptverdächtige ins Kreuzverhör genommen wird. Zusammen mit dem mysteriösen Mr. Redvers muss sie ihren Namen reinwaschen und den wahren Schuldigen finden. 

Gleichzeitig verstrickt sie sich immer tiefer in einem Netz aus Artefaktenschmuggel und Erpressung, bis Jane im Hotel nicht mehr weiß, wer Freund und wer Feind ist.

 

Der Schreibstil  ist flüssig und ich fand es wahnsinnig angenehm zum Lesen. Die Kapitel an sich sind immer relativ kurz gehalten, weshalb ich durch das Buch ziemlich schnell durchgekommen bin. Er ist außerdem sehr bildlich, was die gewählte, bunte Umgebung sehr schön zur Geltung bringt. Das einzige, was mir da aufgefallen ist: Einige Wörter scheinen bei der Autorin sehr beliebt zu sein. "Exquisit" zum Beispiel. Ich kann wahrscheinlich nie wieder das Wort "rumpeln" hören, ohne an dieses Buch zu denken. Wie sagt man etwas rumpelnd?

 

Zur Handlung: Ich bin nicht die typische Krimi-Leserin, aber ich fand die Geschichte wirklich interessant. Ich halte diesen Teil kurz, um nichts zu spoilern; es ist spannend an den richtigen Stellen, dabei trotzdem so einfach zu folgen, dass man nicht frustriert ist. Ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich meiner Familie lautstark meine Vermutungen mitgeteilt habe (die übrigens falsch waren. Touché Frau Neubauer). 

 

Jane als Hauptcharakter war nicht furchtbar. Sie hat sich nie komplett blauäugig verhalten und war nicht auf den Mund gefallen, was ich sehr geschätzt habe. Obwohl die Umgebung neu und ungewohnt für sie war, hat sie sich wacker geschlagen. Der Romanze zwischen ihr und Redvers bin ich aber nach wie vor skeptisch gegenüber. Die beiden hatten einfach mehr "Buddy-Cop " Energie als romantisches Knistern. Vor allem weil so ein großer Teil von Janes Charakter auf ihrer traumatischen Ehe und dem Missbrauch ihres verstorbenen Mannes beruht. (Kann ich irgendwie auf sein Grab spucken?) 

Alles in allem bekommt "Mord im Mena House" von mir: 4 von 5 Sternen