Rezension

Crossroads Ohne Gnade

Crossroads
von Michelle Raven

Crossroads ohne Gnade entführt den Leser in den Olympic National Park in dem gleich auf den ersten Seiten ein Gefangenentransport mit zwei Schwerverbrecher verunglückt. Ich konnte mich förmlich im Urwald stehen sehen, konnte mich komplett auf diese Geschichte einlassen ( nach einigen Startschwierigkeiten ) und den Roman nicht mehr aus der Hand legen. Pageturner? Auf jeden Fall! 

Worum geht es? Russel Davis und Damon Thomas sind auf der Flucht vor der Polizei im National Park. Zur gleichen Zeit ist Warren Harper; ein Ex-Marine; mit seiner Tochter Emma ebenfalls zum Zelten in einem Teil dieses Parks und muss eines Abends mit Schrecken feststellen dass seine Tochter verschwunden ist. Mit Hilfe einer Hundeführerin namens Angel Burns macht er sich auf sie zu finden - und ahnt ziemlich schnell das diese beiden Vorkommnisse zusammenhängen müssen ...

Was mir ziemlich gut gefallen hat an Michelle Ravens Roman war die Komplexität des Ganzen. Jeder Charakter hatte sein eigenes Päckchen zu tragen, seine eigene Geschichte und so gab es nicht nur eine Hauptperson auf deren Augenmerk alles lag sondern mehrere. 

Durch die verschiedenen Sichtweisen hat es die Autorin geschafft mich am Lesen zu halten - auf der einen Seite der verzweifelte Vater auf der Suche nach seiner Tochter, daneben die Polizei die recht hilflos dem Ganzen gegenübersteht und versucht die Verbrecher zu schnappen und dann auch noch die Sicht der beiden entflohenen Strafgefangenen - eine recht prickelnde Mischung!

Aber es gab auch einen kleinen Kritikpunkt: Durch das Genre Romantic-Thrill gibt es eine Mischung aus Liebesroman und Thriller, die mir an gewissen Stellen doch teilweise zu klischeebehaftet war. Der einsame Ex-Marine und die eigentlich zurückgezogene Hundeführerin Angel Burns, die keinen Mann an sich heranlassen will; da ist zumindest der Aspekt der Geschichte mit seinem Ausgang klar oder? Das konnte zumindest mich nicht überraschen und hat mich augenrollend zurückgelassen.

Emma ist hierbei ein wahnsinnig starker Charakter, der mich anfänglich stark an den Roman "Das Mädchen" von Stephen King erinnert hat. Doch auch sie hat ihre Ecken und Kanten bekommen was mir sehr gut gefallen hat, denn in dieser Situation ( allein und mit zwei Schwerverbrechern an der Seite durch den unwegsamen Dschungel ) wäre wohl kein Kind mit sieben Jahren ruhig geblieben. 
Eine kleine Heldin für mich und einer der Lichtblicke dieses Buches!!

Mein Fazit:
Eigentlich ein ziemlicher spannender Thriller in einer einzigartigen Kulisse, doch an einigen Stellen war er mir zu klischeehaft und langatmig - nichtsdestotrotz würde ich gerne den Folgeband lesen ( falls einer angedacht ist ) um die Geschichte rund um Warren, Angel und Emma weiterverfolgen.