Rezension

Cult Bizarre

Cult Classic -

Cult Classic
von Sloane Crosley

 

 

Selten gehe ich in ein Buch so blind, wie ich in dieses gegangen bin. Ich habe wenig im Vorfeld gehört, kaum Rezensionen gelesen und wusste dementsprechend nicht, was mich erwartet. Mir war nicht einmal klar, um was für eine Art von Buch es sich handelt. Ist es eine Romantische Komödie? Ist es Gegenwartsliteratur? Ist es eine Gothic Novel? Nach dem Lesen, weiß ich es leider noch immer nicht.
Es geht um Lola. Die 38-jährige New Yorkerin will demnächst ihren Verlobten Max heiraten. Zuvor hat sie schon einige Frösche geküsst. Nachdem sie durch eine Serie aus unerklärlichen Zufällen in kurzen Zeitabständen auf ihre Ex-Freunde trifft, gerät ihr Entschluss ins Wanken. Ist Max wirklich der Mann fürs Leben? Und welches merkwürdige Spiel ist das überhaupt im Gange?
Ich finde, das klingt sehr individuell und irgendwie cool. In Wirklichkeit ist es aber über weite Strecken ziemlich verwirrend, die vielen losen Enden in Lolas Liebesleben auseinanderklauben zu müssen. Ich habe im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich oft den roten Faden innerhalb der Geschichte verloren, auch deshalb habe ich unverhältnismäßig lange gebraucht, um sie zu beenden. Lolas Erzählstimme mochte ich trotzdem. Sie ist zynisch und wirft einen durchaus humorvollen, wenn auch etwas überdrehten Blick auf die oft bizarren Geschehnisse in diesem Buch.Es handelt sich auch um einen typischen New York Roman. Dieser klassische Flair, den man in vielen amerikanischen Büchern findet, ist ganz deutlich zu spüren. Man kann fast schon den Singsang der Synchronsprecherstimmen hören, wenn man ihn liest. Dafür dass das Buch und Lola als Protagonistin so laut sind, die Geschenisse und Wendungen so merkwürdig daher kommen, konnte es mich als Leserin seltsam schlecht bei der Stange halten. Ich glaube, am Ende fehlt es dem Plot trotz all dem Witz und Zynismus an emotionalem Tiefgang. Die Geschichte bringt mir die Charaktere zu wenig näher.

Fazit:
"Cult Classic" ist ein eigenwilliger und eigenartiger Roman, der sich nur schwer in eine Kategorie einsortieren lässt. Es handelt sich um eine interessante LEseerfahrung, wie ich sie bisher noch nicht gemacht habe, die mich aber trotzdem nicht vollständig überzeugt hat.