Rezension

Da hatte ich doch mehr erwartet ...

Dark Inside - Jeyn Roberts

Dark Inside
von Jeyn Roberts

Bewertet mit 2 Sternen

Meine Meinung

Ich muss gestehen, dass ich hier etwas mehr erwartet hatte.
Am Anfang geht es ziemlich gut los: Erdbeben zerstören die meisten Städte in Amerika, das Stromnetz bricht zusammen und viele Menschen benehmen sich merkwürdig, ja geradezu unheimlich gewalttätig.

Mittendrin: Mason, dessen Mutter nach einem Autounfall im Krankenhaus liegt und der nur knapp einem Bombenanschlag entkommt. Aries, die durch ein Erdbeben alles verloren hat. Michael, der live miterlebt, dass man wirklich niemandem mehr trauen kann. Und Clementine, die in dem ganzen Chaos nur ein Ziel hat: ihren Bruder zu finden.
Aus der Sicht dieser vier Protagonisten, die kapitelweise wechseln, wird das ganze Ausmaß der Katastrophe ziemlich gut beschrieben und es gibt auch ein paar kleine gruselige Momente. Vor allem auch viel Abwechslung, aber es zieht sich dann auch, weil jeder von ihnen die Situation anders erlebt und alles sehr genau beschrieben wird. Jeder von ihnen versucht auf seine Weise, mit den schrecklichen Ereignissen umzugehen und irgendwie klarzukommen, teils alleine, teils in Gruppen. Manchmal war es auch etwas schwierig, Michael und Mason auseinander zu halten und ich musste zurückblättern, da ich mir nicht sicher war, bei wem was vorher passiert war.
Der Schreibstil hat mir auch nicht so richtig gefallen - es wirkt stellenweise etwas plump und es kommen auch öfters Wortwiederholungen vor, die meinen Lesefluss gestört haben.

Trotzdem bin ich gut in die Geschichte reingekommen und vor allem war natürlich interessant, wie die vier Teenager mit dem ganzen fertig werden, denn Hilfe können sie keine erwarten. Die meisten Menschen sind mutiert - nicht zu tumben Zombies, wie man jetzt vermuten könnte, sondern "einfach nur" extrem brutal und darauf aus, alle, die "normal" geblieben sind, umzubringen. Was genau dahinter steckt weiß man noch nicht genau, aber es wurden einige Andeutungen gemacht, hinter denen eine tolle Idee stecken könnte. Das werde ich dann hoffentlich im zweiten Teil erfahren.

"Ich glaube, die Krankheit ist einfach zu stark geworden."
"Die Krankheit?"
"Die Menschheit."
S. 167

Dann gabs allerdings auch einige Gedanken, die meiner Meinung nach überhaupt nicht reingepasst haben, denn niemanden interessiert es, ob ich ein Auto oder Lebensmittel klaue, wenn grade die Welt untergeht und die Menschheit ums Überleben kämpft - oder wenn zwar ein großer Schrank vor die Tür gestellt wird, um die Bösen abzuhalten, die Fenster aber nur mit Vorhängen verdeckt werden ...

Es hat mich zwar stellenweise unterhalten, hätte meiner Meinung nach aber auch um einiges besser umgesetzt werden können.

Fazit

Die Idee ist natürlich nicht neu - ein Szenario á la Walking Dead auf eine seichte Art, die man besser straffen und dafür mehr Action hätte einbringen können. Die letzten Seiten haben mich aber trotzdem auf den zweiten Band neugierig gemacht!

© Aleshanee
Weltenwanderer

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