Da ist noch Luft nach oben
Bewertet mit 3 Sternen
Julian geht sorglos durchs Leben. Schule, nachmittags hilft er in einem Tierheim aus oder trifft sich mit seinem besten Freund. Doch als in seinem Zimmer eines Abends ein Armband auftaucht und er am nächsten Tag durch ein Portal auf eine magische Insel gelangt, ändert sich sein ruhiges Leben schlagartig. Er wird von seltsamen Wesen angegriffen und lernt so sein Seelentier kennen. Der sprechende Husky wird jedoch nicht sein einziger Begleiter bleiben, denn es sind noch drei andere Jugendliche von den Artefakten auserwählt worden, die Insel zu retten. Doch die Helden haben keinerlei Erfahrung, ganz im Gegensatz zu ihrem Widersacher.
Mir gefiel die Inhaltsbeschreibung und Bücher mit sprechenden Tieren sind schon seit längerem ein Trend, dem auch ich mich nicht entziehen kann. Zudem war mir der Autor bekannt, weil mir seine Flüsterwald-Reihe schon mehrfach von beigeisterten Leser*innen empfohlen wurde. Da war es für mich logisch, hier gleich mit Band 1 in seine neue fantastische Abenteuer-Serie einzusteigen. Der Schreibstil verfing bei mir leider nicht gleich, weil ich das Gefühl hatte, dass der Aufbau der Sätze doch recht einfach gehalten ist. Zudem war mir Julian wenig sympathisch, weil er - bis auf seine Hilfe in der Tierstation - doch recht verwöhnt und unzuverlässig wirkt, seine Eltern immer wieder ohne Nachricht auf ihn warten lässt und Versprechen gibt, die er nicht hält. Die Aggressionen, die ihn gelegentlich treffen, hab ich dem Autor nicht ganz abgekauft. Im weitern Verlauf, wird diese Schwäche aber noch wichtig.
Mit der Reise auf die Insel beginnt gleich ein spannender Abschnitt. Die Wesen auf die Julian trifft, fand selbst ich gruselig und da sie mit magischen Waffen kämpfen sind sie auch richtig gefährlich. Um was es im Großen und Ganzen geht, erfährt man so nach und nach, wobei mir manche Erklärungen zu oberflächlich bleiben, um wirklich in die Geschichte hineingesogen zu werden. Ein paar Überraschungsmomente gibt es aber, die man teilweise erahnen kann, wenn man aufmerksam liest. Dennoch boten diese eine schöne Abwechslung im ansonsten dahinplätschernden Plot, in dem man auch die anderen Jugendlichen kennenlernt. Das Highlight der Geschichte waren für mich die Fähigkeiten der Seelentiere und auch die witzigen Dialoge speziell mit einem von ihnen, das mich sehr an den kleinen Drachen aus Mulan erinnert hat. Das Ende, wie soll es anders sein, hält einen krassen Cliffhanger bereit, den ich wieder recht beängstigend fand und bei dem ich mir nicht erklären kann, wie er zustande kommen soll. Aber das erfährt man sicher im nächsten Band, für den es noch genug Luft nach oben gibt. 3 Sterne