Rezension

Dämonen

Schweine - Carl-Johan Vallgren

Schweine
von Carl-Johan Vallgren

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Sucht, die er seit zehn Jahren in Schach hält, treibt Danny Katz zu seinem Kumpel Ramón. Nachdem er den Stoff der Erleichterung in Empfang genommen hat, gibt es einen kurzen Moment der Umkehr. Katz findet Ramón mit einer Nadel im Arm tot und Ramóns Freundin Jenny ist wie vom Erdboden verschluckt. Beinahe gleichzeitig geht ein vermeintlich leichter Überfall auf einen Geldtransporter fürchterlich schief. Drei Räuber werden gefasst, einer erschossen und nur einer kann fliehen. Jorma, der Katz aus der Zeit im Heim kennt, hegt den Verdacht, die Sache könne verraten worden sein. Und Eva Westin, die einzige der drei, die es irgendwie geschafft hat, bekommt es in ihrer Eigenschaft als Staatsanwältin mit einem Fall von Geldwäsche zu tun.

 

Bei dem vorliegenden Band handelt es sich bereits um den zweiten Roman um Danny Katz und seine Freunde aus alten Tagen. Die Kenntnis des ersten Bandes ist zum Verständnis des vorliegenden Bandes nicht unbedingt notwendig. Allerdings macht der zweite Band auch neugierig auf den ersten. Was wird aus Jungendlichen, die einen nicht gerade herausragenden Start ins Leben hatten. Danny, Jorma und Eva haben jeder eine eigene Art entwickelt, mit ihrer Vergangenheit umzugehen. Beim ersten Hinsehen könnte man meinen, Eva als Staatsanwältin habe es geschafft in der Gesellschaft anzukommen. Doch ihr Streben nach Wahrheit und Aufklärung steht im Gegensatz zu ihren privaten Unzulänglichkeiten. Auch der sprachbegabte Danny scheint die Drogensucht in Schach halten zu können, doch er lebt sehr zurückgezogen und hadert mit dem Unwissen über die Vergangenheit seiner Eltern und Großeltern. Jorma dagegen, ist der Unterwelt nicht entkommen, und doch wirkt er emotional gesünder. Auf verschiedenen Wegen kommen diese drei geradezu unaussprechlichen Verbrechen auf die Spur. Verbrechen, die kaum zu ertragen sind.

 

Mit harten, klaren und deutlichen Worten beschreibt des Autor seine Protagonisten. Und beinahe schon eiskalt schildert er die Verbrechen, denen seine Drei auf die Spur kommen. Obwohl die Handlung im September einsetzt überläuft einen beim Lesen mehr als ein Frösteln. Die Schlechtigkeit und Grausamkeit der Menschen scheint keine Grenzen zu kennen. Um Geld zu generieren ist wohl jedes Mittel recht und wenn etwas droht an die Öffentlichkeit zu kommen, wird aufgeräumt. Sehr ausgeklügelt beschreibt der Autor, wie seine Schnüffler sich dem Zentrum langsam nähern, wie zusammenhanglose Hinweise sich doch zu einem schlüssigen Ganzen fügen. Dieser Roman ist teilweise schwer zu ertragen, aber dennoch kaum aus der Hand zu legen.