Rezension

Dampfnudelblues

Dampfnudelblues - Rita Falk

Dampfnudelblues
von Rita Falk

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch lässt sich gut und locker lesen und ist als Urlaubslektüre sehr gut empfehlbar. Allerdings bedient das Buch für meinen Geschmack etwas zu sehr das Klischee vom etwas vertrottelten Bayern, der zwischen freizeit-orientierter Arbeitshaltung, dem steten Bier-Fluss durch die Kehle, dem geballten Genuss von Leberkäs-Semmeln und einem gesunden Tiefschlaf hin- und hergerissen ist.

Worum geht es? Der durchaus ambitionierte Dorfpolizist Eberhofer, der noch bei seinem etwas schrägen und kiffenden Vater sowie der recht patenten Oma (im ausgebauten Saustall, kein Scherz) lebt, wird in seiner dörflichen Idylle durch ein Graffiti an der Hauswand des Schulrektors gestört. Das Graffiti meint Stirb, Du Sau!". Kurze Zeit danach ist der Rektor tot, die Kriminalisten aus Landshut gehen von Selbstmord aus, aber Eberhofer ermittelt. Das Ganze führt ihn in die Tiefen der Schwulen- und Stricherszene, nebenbei nervt die Familie und die Freundin ist mit einem Italiener auf und davon. Alte Freundschaften werden gepflegt, v.a. beim Bier, Nordic-Walker als Stockenten verunglimpft, aber........am Ende ist der Fall gelöst. Hut ab! Erzählt wird die ganze Geschichte von Franz Eberhofer selbst, was den ganz eigenen Stil des Buches ausmacht. Da er nicht besonders helle und noch weniger diplomatisch ist, sagt er immer genau das, was er gerade denkt, was nicht immer gut ankommt. So auch z.B. nicht bei Susi, seiner Jugendliebe, mit der er immer mal wieder ein Techtelmechtel hat. Die hat nun aber genug von ihm und verabschiedet sich nach Italien. Das kann Franz dann doch nicht ganz auf sich sitzen lassen und er wird aktiv.
Ein wirklicher Provinzkrimi mit deftigem Humor, aber auch feinsinniger Ironie. Gute und entspannende Unterhaltung.