Rezension

Dark Elements - Eiskalte Sehnsucht

Dark Elements 2 - Eiskalte Sehnsucht
von Jennifer L. Armentrout

Die Autorin erleichtert es dem Leser sich in Form von Rückblenden und Erklärungen schnell wieder in der Geschichte einzufinden und sich die wichtigsten Ereignisse aus Band 1 nochmal in Erinnerung zu rufen. Doch kaum ist man wieder in der Geschichte drin, geht es im flotten Tempo auch schon wieder weiter, denn Layla wird mit neuen Problemen konfrontiert und hat Aufgaben zu bewältigen. Immer noch droht Gefahr von den Lilin, aber auch die Wächter verhalten sich merkwürdig. Sie fangen an Geheimnisse vor Layla zu haben und sie aus wichtigen Entscheidungen herauszuhalten. Nur Zayne steht ihr noch zur Seite und ist neben ihren besten Freunden Sam und Stacye ihre wichtigste Stütze. 

Insgesamt spielt Zayne in diesem Teil eine größere Rolle als noch in Band 1. Seine Beziehung zu Layla wird vertieft und weiter ausgebaut. Doch trotz ihrer Gefühle für Zayne, bekommt Layla Roth nicht aus dem Kopf. Und als der schließlich auch wieder auftaucht, ist das Gefühlschaos praktisch schon vorprogrammiert. Auch ich muss sagen, dass Roth für mich der Favorit in dieser Dreiecksbeziehung ist. Zayne mag vielleicht seine Vorzüge haben, jedoch kann er nicht mit Roth mithalten. Zayne kennt Layla zwar schon seit Jahren, während Roth und sie sich erst vor kurzem begegnet sind, jedoch wird Zayne Lalyas dämonische Seite niemals so gut verstehen können wie Roth und immerhin macht diese Seite einen großen Teil ihrer Selbst aus. Zudem hat Roth einfach einen genialen Humor, der mit Sarkasmus und Ironie gespickt ist und sein Bad Boy-Image verleiht ihm eine aufregende und gefährliche Ausstrahlung. Doch wenn es um Layla geht, hat Roth auch eine weiche Seite. Zayne konnte mich zwar auch überzeugen, wirkte neben Roths vielschichtigen Charakter allerdings insgesamt blasser und unscheinbarer.

Was mich jedoch gestört hat, ist das ständige Hin und her der Protagonistin. Ein bisschen Gefühlsdrama finde ich absolut vertretbar und auch spannend, doch Lalya konnte sich einfach nicht zwischen Roth und Zayne entscheiden. Dementsprechend bauten sich auch zwischen Roth und Zayne gewisse Spannungen auf, wodurch beide Charaktere zwischenzeitlich wie bissige Hunde wirkten, die ihr Revier markieren wollten. Obwohl Laylas Gefühlswelt eindrucksvoll und fesselnd beschrieben wurde, hat die Dreiecksbeziehung viel zu viel Platz eingenommen und drohte, die eigentliche Geschichte zu verdrängen.

Dabei hatte die Haupthandlung einiges auf den Kasten. Die Grenzen zwischen gut und böse schienen ineinander zu verlaufen und durch die vielen Geheimnisse und Probleme, mit denen Layla konfrontiert wird, wurde der Spannungsbogen durchgehend oben gehalten. 
Das Buch endet - wie bei Jennifer L. Armentrout auch nicht anders zu erwarten - mit einem fiesen Cliffhanger, der die Neugier auf Band 3 wachsen lässt. Hoffentlich konzentriert sich die Autorin dann allerdings mehr auf die Haupthandlung, so dass Laylas Liebesleben diese eben nicht überschattet.
In diesem Band konnte man auch die Nebencharaktere besser kennenlernen. So konnte ich mir beispielsweise ein viel besseres Bild von Danika machen, die entgegen meinem ersten Eindruck von ihr wirklich sympathisch und vor allem ehrlich ist. Auch Laylas Freunde spielen in Eiskalte Sehnsucht wieder eine Rolle und stehen ihr helfend zur Seite.
Zudem bekommt man ein ganz neues Bild von den Wächtern, das sie nicht nur als die starken und helfenden Beschützer, als die sie sich so gerne ausgeben, zeigt.