Rezension

Darker Things - eine (Liebes-)Geschichte zwischen Welten aus Gewalt und Macht

Darker Things - Katja Ammon

Darker Things
von Katja Ammon

Bewertet mit 4 Sternen

Bei Darker Things – Eine Liebe zwischen den Welten von Katja Ammon handelt es sich um eine alleinstehende Geschichte in dem Genre Romantasy.
Die Grundidee einer gefährliche, düstere und zerfallenen Parallelwelt, einem jungen unperfektem Mädchen, welches zwischen den Welten wandeln kann und den Wächtern, welche die Grenzen beschützen, fand ich unglaublich ansprechend und das wunderschön gestaltete Cover hat dann sein Übriges getan und dieses Buch durfte bei mir einziehen.
Lejla ist eine junge Schülerin, die viele Dinge hinterfragt, nicht immer die richtigen Entscheidungen trifft, aber trotzdem unglaublich sympathisch ist. Neben ihrem Grundcharakter empfinde ich persönlich ihre Charakterentwicklung in diesem Buch als unglaublich toll. Wo ich am Anfang ab und zu nochmal meinen Kopf geschüttelt habe aufgrund ihrer Naivität, so sind ihre Entscheidungen zum Ende hin viel durchdachter. Bei Dorian lernt man zunächst seine harte Schale kennen, die nach und nach abgebaut wird und seine vorhandenen sensiblen Seiten zum Vorschein bringt.
Als Leser kann man die Entwicklung der Beziehung zwischen Lejla und Dorian unglaublich gut miterleben – von dem ersten Aufeinandertreffen, dem ersten Gespräch bis hin zum ersten Kuss. Man erlebt mit, wie sich die beiden Charaktere zueinander öffnen und wie die beide langsam Vertrauen zueinander aufbauen. Es ist definitiv keine Liebe auf den ersten Blick-Geschichte und konnte mich sehr fesseln, mitreißen und mitfühlen lassen.
Das Buch ist aus der Sicht von den beiden Hauptprotagonisten Lejla und Dorian geschrieben, wobei jedoch Lejlas Sicht überwiegt, so dass Dorian wirklich über einen langen Zeitraum ein unglaublich mysteriöser und spannender, aber irgendwie auch unnahbarer Charakter ist. Mit Lejla kann man sich während des Verlaufs der Geschichte als Leser sehr gut identifizieren und die Gedanken, Gefühle und Handlungen von ihr unglaublich gut nachvollziehen, auch wenn ich persönlich oft anders als ihr Charakter gehandelt hätte.
Neben den beiden Perspektiven wechselt der Leser gemeinsam mit Lejla auch zwischen den zwei Welten - der Menschenwelt und der Dunkelwelt. Die Dunkelwelt wird von der Autorin zunächst gekonnt sehr düster, gefährlich und furchteinflößend darstellt. Die verfallenen Ruinen, die dämmrige Atmosphäre, die grausamen Kreaturen und die Darkonas, die Bewohner der Dunkelwelt. Aber auch die Beschreibungen in der menschlichen Welt haben mir sehr gut gefallen, so dass ich immer ein genaues Bild vor meinem inneren Auge hatte.
Zunächst wird man als Leser langsam in die Geschichte und die Charaktere eingeführt, so dass sich ein Spannungsbogen langsam aufbaut. Allgemein möchte ich hier erwähnen, dass sich die Geschichte zunächst langsam, aber keinesfalls langatmig entwickelt, was ich beim Lesen als überaus positiv wahrgenommen habe. Trotzdem ist man als Leser von gefühlt Seite Drei gefesselt, da einem unglaublich viele Fragen im Kopf schwirren und man zwischenzeitlich jedoch sehr verwirrt war und zeitweise ziemlich im Dunkeln getappt hat. Diese Tatsache und der einfache und flüssige Schreibstil sorgen dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte und sofort weiterlesen will, um herauszufinden, wie sich das am Ende alles aufklärt.
In der gesamten Geschichte werden relativ viele Nebencharakter eingeführt, die großenteils auch eine Daseinsberechtigung in dem Buch haben, da sie sinnvoll den Verlauf der Geschichte voranbringen. Trotzdem fand ich einige Nebencharaktere etwas zu wenig individualisiert und thematisiert. Hier hätte ich gerne ein paar mehr Informationen, zu beispielsweise dem Meister in der Menschenwelt, gehabt.
Zum Ende hin wird es mir dann tatsächlich alles ein wenig zu schnell, einige Nebencharakter agieren meiner persönlichen Meinung nach etwas außerhalb ihres typischen Verhaltens und das Ende wirkt auf mich ein wenig zu konzipiert perfektioniert. Darauf werde ich jedoch nicht näher eingehen, da ich hier nicht spoilern möchte. Also müsst ihr das Buch schon selbst lesen, um zu wissen, wovon ich rede und ich kann es auch nur empfehlen! Trotzdem schafft es dir Autorin nahezu alle Frage, welche zu den verschiedensten Zeiten in meinem Kopf umhergeschwirrt sind, am Ende zu beantworten, und zwar auch so, dass ich mit deren Auflösung und dem Ende sehr gut leben kann.

Meiner Meinung nach passen sowohl der Titel Darker Things – Eine Liebe zwischen den Welten als auch das Cover einfach perfekt zu der erzählten Geschichte passen. Die Geschichte hat eine sehr gute Mischung aus Spannung und Liebesgeschichte mit der perfekten mystischen und düsteren Atmosphäre.