Rezension

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Das andere Buch über den Weltkrieg

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die junge Liesel kommt zu Pflegeeltern. Die neue Mama ist sehr streng mit ihr, aber der neue Papa kümmert sich rührend um sie. Um eine alte Schuld einzulösen, versteckt er später für einen längeren Zeitraum einen Juden im Keller und bringt damit die gesamte Familie in große Gefahr. 

Liesel wächst in der Himmelstraße auf und muss auch nach Ankunft des Juden Max weiter möglichst normal mit ihren Spielkameraden umgehen, damit niemand von dem Geheimnis erfährt. Durch alles hindurch helfen ihr die Bücher, die sie vor allem von der Frau des Bürgermeisters stiehlt - daher ihr Spitzname und der Titel des Buchs. 

Die Geschichte wird erzählt vom Tod. Eine ungewöhnliche Wahl des Erzählers, der vor allem versucht, den Menschen die Angst vor ihm zu nehmen und herausstellt, dass die Menschen Schuld am Leid sind. 

Die Geschichte selbst finde ich gelungen. Man erfährt von den großen und kleinen Sorgen des Alltags im Krieg. Max schreibt kleinere Geschichten, die auch gut eingebunden werden. Besonders der Baum der Freundschaft hat mir gefallen.

Das Ende fand ich dann jedoch etwas hektisch. So springt die Zeit auf einmal zu Liesels Tod in Australien viele Jahre nach den Geschehnissen des Hauptteils. Man erfährt, dass sie verheiratet war oder zum Zeitpunkt des Todes noch ist und Kinder sowie Enkel hatte. War der Mann vielleicht sogar Max? Das alles bleibt sehr offen und daher gibt es auch einen halben Stern Abzug. Aus meiner Sicht hätte der Epilog entweder mehr aufklären müssen, oder hätte entfallen können. 

Insgesamt fand ich das Buch sehr gut und stellenweise berührend (z.B. als Liesel mit ihrem besten Freund Rudi Brot auslegt - inspiriert von Schilderungen der Mutter des Autors).

Daher eine Leseempfehlung.