Rezension

Das beste an dem Buch - in zwei Tagen durchgelesen - pfui!

Der Besucher - Tyler R. Parsons

Der Besucher
von Tyler R. Parsons

Bewertet mit 2 Sternen

Das Debüt des amerikanischen Autors Tyler R. Parsons sticht durch seine ungewöhnliche...Kürze hervor. Von den 197 Seiten sind mindenstens 20 leere Seiten dabei. 

Dementsprechend kurz sind die Informationen, die wir über den einzigen menschlichen Protagonisten erfahren: Thomas arbeitet als Elektriker auf einem irdischen Raumschiff weit im tiefen All in ferner Zukunft (die ungefähre Zeit wird nebenbei in der Mitte des Romans erwähnt, und der Autor wagt nur auf einer minimal kleinen Ebene einen Einblick in die Zukunft - schade, das bietet Raum für weit mehr). Es passiert ein Unglück, fortan muss sich der unbeholfene Thomas an der Aussenhülle der ihm bereits bekannten außerirdischen Rasse "Manti" heften, um zu überleben. Dabei lernt er die Spezies besser kennen, und entdeckt dabei etwas, was er nicht sehen sollte.

Die Idee an sich bietet so viele Möglichkeiten: sei es auf technischer Ebene - wie funktioniert das Ganze?, psychologischer Ebene - wie geht es ihm mit der Einsamkeit, welche Ängste etc. entwickelt er? - philosophischer/religiöser/ethischer Ebene - kurz wagt er es auf S. 141 auf die Ethik der Mantis einzugehen, und vertut die Chance, indem er Thomas auf die Erläutungen eines Manti sprechen lässt: "Ehrlich gesagt, ich hatte nicht zugehört. Es war Unfug:" (spricht da möglicherweise eine amerikanische Denkweise, alles fremdartige sei Unfug?). 

Es gibt Parallelen zu Andy Weirs "Der Marsianer": ein einsamer Raumfahrer im Überlebenskampf und etwas trockener Humor - mehr ist da jedoch nicht. In allen Belangen ist dieser Roman zu kurz und oberflächlich geraten.

Sehr wohlwollende 4/10 Punkte für manch gute Einfälle über die Außerirdischen (ich kann die bisher guten Rezensionen auf anderen Plattformen überhaupt nicht nachvollziehen).