Rezension

Das bestmögliche Leben

Die Mitternachtsbibliothek -

Die Mitternachtsbibliothek
von Matt Haig

Bewertet mit 5 Sternen

Nora Seed beschließt, ihr Leben zu beenden. Anstelle einer gewissen Endgültigkeit findet Nora eine Bibliothek vor, die über endlose Regalreihen an Büchern verfügt. Jedes Buch steht für ein Leben, das Nora in Abhängigkeit jeder einzelnen jemals getroffenen Entscheidung hätte leben können. Nun ist es an Nora, herauszufinden, welches das bestmögliche Leben für sie gewesen wäre. Welche Entscheidungen hätte sie in ihrem Leben also anders getroffen? Und was bringt ihr das jetzt im Anschluss einer scheinbar gescheiterten Existenz?

Matt Haigs Protagonistin Nora Seed hat mich gleich zu Beginn des Buches sehr berührt. Dem Autor ist es gelungen, mich Noras Enttäuschung vom Leben so mitfühlen zu lassen, dass ich Tränen in den Augen hatte. In der Mitternachtsbibliothek angekommen, herrscht jedoch keine düstere Stimmung, sondern es eröffnen sich Möglichkeiten und Perspektiven, die man als Leser gebannt mit verfolgt. Die verschiedenen Leben, in die man Nora begleitet, sind unterhaltsam und spannend. Wer denkt, dass das die Handlung für seinen Geschmack zu abgedreht ist, wird feststellen, dass dem nicht so ist, denn es wird ein Gedanke verfolgt, der uns alle alltäglich betrifft: "Was wäre, wenn...?". Und wenn, wären wir dann wirklich glücklicher?

Ich habe "Die Mitternachtsbibliothek" genossen und sehr gemocht. Auch wenn es auf manch einen gedanklich kompliziert anmuten mag, hat Matt Haig einen flüssig lesbaren und unterhaltsamen Roman geschaffen. Ich wünsche mir für dieses Buch viele, viele Leser, die neben einer besonderen Handlung mit Sicherheit etwas für sich persönlich mitnehmen können. Ich habe mir vorgenommen, weitere Bücher des Autors zu lesen.