Rezension

Das Bild bleibt verschwommen

Vati
von Monika Helfer

Bewertet mit 4 Sternen

Das verschwommene Cover zeigt schon, dass der Blick der Autorin auf ihre Vater nicht klar ist. "Vati" soll sie ihn nennen, weil sich das modern anhört.

Ein Junge vom Land, aus einfachsten Verhältnissen, darf aufs Gymnasium, ist sicher sehr begabt und liebt Bücher. Zu dieser Liebe gehört das Anfassen, Riechen und auch das Besitzen der Bücher.

Der Krieg nimmt ihm die Möglichkeit Abitur zu mache und ein Bein. Im Sanatorium lernt er seine Frau kennen und die beiden verbindet eine große Liebe, die ihnen vier Kinder beschert. Monika Helfer versucht sich durch Gespräche mit ihrer älteren Schwester ihrem Vater zu nähern. Doch leider stimmen die Erinnerungen meist nicht überein. Die jüngere Schwester Renate, die in Berlin wohnt, wird in einer Episode mit dem inzwischen alten Vater besucht und hier hören die Schwester ihn herzhaft lachen. Ein für sie ungewohntes Bild.

Emotional kann ich den Vater nicht greifen. Seine Bücher rettet er, aber seine Kinder lässt er nach dem Tod seiner Frau bei Verwandten. Erst als die Verwandten seiner verstorbenen Frau eine neue Frau für ihn finden, zieht die Familie wieder zusammen.

Die Sprach des Buches gefällt mir sehr gut und ich habe es mit Interesse gelesen, aber leider blieb Vati für mich verschwommen.