Rezension

Das bis dato dickste wie fesselndste Werk der Doors-Serie von Markus Heitz

DOORS - ENERGIJA - Markus Heitz

DOORS - ENERGIJA
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

"Nein, nein, nein. Das will ich nicht." Je mehr Suna versuchte, sich die Sache harmlos zu reden, desto stärker kehrte die Furcht zurück. Hastig aß sie die durchweichten Cornflakes, das Malmen beruhigte sie. "Ich will in meine Bude und meine Ruhe. Und ein bisschen am Computer hacken. Leben. Meine Schaumküsse." (...so sind Computer-Helden...)

Inhalt:
Eigentlich ist es nur ein Nebenjob, mit dem Suna Levent ihr Studium finanzieren möchte. Die junge Frau durchforstet mit ihrer eigens entworfenen Suchmaschine samt Trojanern offizielle wie verbotene Netzwerke nach den eigenartigen Wörtern Ark, Arktus, Particulae und Tore. Dies macht sie für einen gewissen Herrn Takashi und wird dafür durch die Kardogoshi-Stiftung entlohnt. Als sie eines Tages jedoch auf die Geschehnisse um Professor Sergej Nikitin stößt, der in dem eigentlich noch nicht aktiven Jules-Horowitz-Reaktor in Frankreich mit Particulae experimentiert sowie die Nachricht abfängt, dass ein gewisser Wilhelm Pastinak einen Schlüssel zu einem Ark haben soll, und sie selber die geheimnisvolle Stiftung hinterfragt, ist ihr Leben auf einen Schlag in Gefahr! 

Trotzdem sendet sie dem Tode nahe eine Nachricht an Professor Nikitin ab, der diese aber zu spät erhält. Seine Tochter Milana Sergejewna Nikitin, ein exquisite Casting-Unternehmenschefin, wird überraschend mit dessen Ableben konfrontiert, da seine sterblichen Überreste bei der Einfuhr eine ungewohnt hohe Radioaktivität aufweist. Nach dem ersten Schreck macht sie sich direkt auf den Weg nach Cadarache in Frankreich, wo ihr Vater zuletzt tätig gewesen war. Außerdem findet sie in den E-Mails ihres alten Herren eben jene warnende Botschaft von Suna sowie geheime Daten, die auf irgendwelche Versuche mit Particulae sowie Tore hinweisen. Suna selber entkommt soeben dem Tötungsversuch, doch scheinbar haben es nun mehrere Organisationen auf sie abgesehen, die nur ihre Daten sowie ihren Tod wollen! Dazu lässt die Kardogoshi-Stiftung ebenfalls die junge Studentin fallen, welche sich an Milena wendet, um mit ihr gemeinsam aus diesem Schlamassel zu gelangen. Denn auch PrimeCon, das Unternehmen, was an den Reaktoren arbeitet, scheint Interesse daran zu haben, sowohl Milena als auch Suna zu beseitigen. Beider Leben steckt mehr in Gefahr denn je, als sie sich mit dem ominösen Lithos-Projekt auseinandersetzen wollen und eine Überlebensgarantie scheint ausgeschlossen...
 

Meinung:
Die zweite Staffel der 'Doors'-Reihe von dem deutschen Fantasy-Autor Markus Heitz enthält wie die erste Staffel drei Romane. Alle basieren auf der Vorgeschichte 'Drei Sekunden' und entwickeln sich alternativ weiter. Ich habe mich als zweites für den Roman 'Energija' entschieden, der (wie alle drei Romane) die erwähnte Vorgeschichte enthält und diese dann jeweils weiter verfolgt. Die Story um den Professor Sergej Nikitin beziehungsweise seiner Tochter Milena finde ich zusammengefasst bisher von allen gelesenen Doors-Romanen am Besten. Die Handlung ist sehr fesselnd und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Frauen Milena und Suna ist eine sehr fruchtsame, wenngleich nicht minder lebensgefährlich. Dazu ist dieser Roman der bis dato umfangreichste aller Doors-Romane. Da bei den Geschichten die jeweils eine nichts mit der anderen zu tun hat, ist hier besonders keinerlei Garantie gegeben, dass auch die Hauptcharaktere ihres Romanlebens sicher sind. So kennen und lieben wir den Schriftsteller der Doors-Romane eben. Ohne allzu viel verraten zu wollen ist diese Story mit einer Zeitreise durch eines der geheimnisvollen Türen in die Zukunft verknüpft worden, was dem Ganzen einen wunderbar fantastischen Flair verleiht und dem Leser der Serie ein paar neue Informationen verleiht, gab es auch in der ersten Doors-Staffel schon einen Gang durch ein Tor das Deutschland von 2049. Der Bezug zu der ersten Staffel ist lediglich das grundsätzliche Thema der Türen und die Wege und Mittel, diese zu erschaffen. Ansonsten werden diverse Figuren oder Geschehnisse aus den ersten drei Büchern auch in 'Energija' nur nebensächlich erwähnt. Was mich persönlich weiterhin stört sind zwei Fakten: auch wenn gerade durch den Bau eines solchen Tores einige der vielen Fragen zumindest teilweise beantwortet werden, ist mir schleierhaft, warum es alternative Geschichten hierzu gibt. Vielleicht mag die eine Person in Buch X umkommen, jedoch nicht in Buch Y, aber irgendwie erschließt sich mir da keinen nachvollziehbaren Sinn. Schließlich könnte man das ja nun mit jedem Roman machen - oh weh... Somit ist auch das große Ziel der gesamten Staffeln weiterhin weitgehend nebulös unsichtbar, eigentlich hätte ich mir da doch in der zweiten Staffel einen größeren Schritt nach vorne erhofft. Allerdings ist aus dieser auch noch ein weiteres Buch zu lesen; und da die Doors-Romane grundsätzlich spannende Stories enthalten, werde ich dies auch machen...

Fazit:
Spannender Mystery-Thriller aus der zweiten Doors-Staffel, der wirklich fesselnd geschrieben wurde... auch gut ohne Vorkenntnisse zu Lesen! 

8,5 Sterne