Rezension

Das Böse in den Bergen

Eiskalte Hölle - Ilaria Tuti

Eiskalte Hölle
von Ilaria Tuti

Die Profilerin Teresa bekommt mit Massimo einen neuen Partner an ihrer Seite gestellt, um einen grausamen Mord aufzuklären. Dem Opfer wurden mit grober Gewalt beide Augen entfernt und alles deutet für Teresa auf einen Serientäter hin. Die Ermittlungen kommen aber nur sehr schleppend voran, zumal die Bewohner des Dorfes scheinbar mehr wissen, als sie sagen. Die Spur führt schließlich weit zurück in die Vergangenheit zu einem alten und verlassenen Waisenhaus. Liegt hier der Schlüssel für den grausamen Mord? Wird der Täter erneut zuschlagen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Eiskalte Hölle" ist der erste Fall für die italienische Profilerin Teresa. Die Autorin Ilaria Tuti erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der entstellten Leiche klassisch aufgebaut und über die schwierigen und authentisch wirkenden Ermittlungs-arbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gelungen empfand ich die Charakterisierung der Hauptprotagonistin Teresa. Sie hat mit ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen und versucht dennoch die Ermittlungen möglichst professionell und analysiert anzugehen. Ihr Auftreten ist distanziert und un-nahbar, was ihr zunächst wenig Sympathiepunkte einbringt, aber sie konnte mich mit ihrer Kombinationsgabe und Menschenkenntnis auf ihre Seite schlagen. Der Thriller erhält so seinen besonderen Charme und das fulminante Finale kann dann auch mit einer nachvollziehbaren Auflösung überzeugen.

Insgesamt ist "Eiskalte Hölle" aus meiner Sicht ein gut gelungener Thriller mit einer Protagonistin, die das Potential für eine erfolgreiche Reihe mitbringt. Die Storyline ist von Ilaria Tuti clever konzipiert, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.