Rezension

Das Böse ist überall

Teufelsnetz -

Teufelsnetz
von Max Seeck

Nachdem mich „Hexenjäger“, das Debüt von Max Seeck im vergangenen Jahr vollkommen begeistert hat, war ich sehr gespannt auf eine Fortsetzung der Reihe rund um die Kommissarin Jessica Niemi und ihren Partner Jussuf.

Um es gleich vorweg zu nehmen: „Teufelsnetz“ steht dem Erstling in nichts nach, das Buch ist mindestens genau so spannend und rasant wie sein Vorgänger.

Angeknüpft wird an die Ereignisse aus dem ersten Band, man kann das Buch jedoch auch ohne Vorkenntnisse lesen, da alles Relevante erklärt wird. Etwas hat sich jedoch verändert. Erne, der ehemalige Chef und gleichzeitig eine Art Ziehvater für Jessica, ist nicht mehr im Team und wird von allen schrecklich vermisst. An seine Stelle ist nun Helena Lappi (Hellu) getreten, die im Team nicht besonders gut ankommt. Die neue Chefin ist unsympathisch und versucht zudem mit allen Mitteln Jessica loszuwerden.

Im aktuellen Fall geht es um zwei Blogger die vermisst werden. Wenig später wird der Tod einer der beiden in den sozialen Medien verkündet. Ein Fake? Eine weitere Tote, gekleidet wie ein Manga-Mädchen taucht auf. Die Ermittler vermuten einen Zusammenhang mit den beiden Vermissten.

Doch dies ist erst der Anfang, denn es geht um weit mehr als den Umgang mit sozialen Medien. Prostitution, Menschenhandel, Drogen; Max Seeck zieht alle Register. Schon allein der Prolog hat eine verstörende Wirkung. Und dies setzt sich im gesamten Buch fort. Es ist November in Helsinki und genau so ist auch die Stimmung: düster und kalt und das Böse ist überall.

 

Wie schon im Vorgänger sind die Kapitel größtenteils sehr kurzgehalten. Ständig wechseln die Perspektiven zwischen den Protagonisten. Zudem ist das Buch äußerst temporeich, es passiert ständig etwas und man mag mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Wenn ein Buch die Bezeichnung Pageturner verdient, dann ist es dieses. Zahlreiche Wendungen und Überraschungen machen die Handlung unglaublich spannend.

Nachdem im ersten Band das Ende etwas unzufriedenstellend war, ist dieses Mal der Ausgang der Story wesentlich besser gelungen. Dazu noch ein kleiner Cliffhanger am Ende, der jetzt schon die Neugier auf eine Fortsetzung weckt. Ich freue mich jedenfalls schon darauf.