Rezension

Das Buch 2013!!

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch ist alleine schon auf Grund seines Covers und seines Titels wie ein Magnet für mich gewesen!
So verspielt, und trotzdem so tiefgründig, das ich so neugierig auf die Geschichte war, die sich dahinter verbirgt.
Schnell musste ich feststellen, das es nicht ganz so fröhlich zugeht, wie es durch die Farben den Anschein macht!

Zum Inhalt:

Will Traynor ist ein junger, ehrgeiziger und erfolgreicher Geschäftsmann. Er ist Geschäftsführer einer großen Firma, und handelt wirtschaftlich und erzielt somit Umsätze im Mehrstelligen Bereich. Sein Aussehen verschafft ihm zusätzlich zu seinem Erfolg und Reichtum, einen einfachen Zugang zur Frauenwelt, so das er sich wunderbar austoben kann. Er nimmt es nicht allzu ernst, als ihn seine Freundin eines Morgens darum bittet, bei ihm im Bett zu bleiben, denn schließlich ruft die Arbeit.
Eilig und sehr beschäftigt verlässt er sie, und muss feststellen, das es in Strömen regnet. Er wird so nicht mit seinem Motorrad zur Arbeit können, und begibt sich auf die Strasse um sich ein Taxi zu suchen. Oft schon gemacht, bereitet es ihm auch zu dieser Uhrzeit, zu der in London der Verkehr schon dicht befahren ist, keine Schwierigkeiten, geschäftlich zu telefonieren, und Ausschau nach einem freien Taxi zu halten. Als er dieses sichtet, und auch der Taxifahrer ihn erblickt, fehlen nur noch ein paar Meter, bis er Einsteigen kann. Aber seitlich von ihm, durch den dichten Regen, kann er gerade noch etwas erkennen, bevor er erfasst wird, und ihn dieser Unfall zu einem Tetraplegikern macht.
Das heißt, das er an einen Rollstuhl gefesselt ist. Außer in der einen Hand, und er sich noch ein ganz klein wenig Gefühl befindet, ist sein ganzer Körper taub und gelähmt. Er wird ewig auf andere angewiesen sein, nie wieder laufen können, selbst das essen und trinken wird er alleine nicht mehr bewältigen. Für Will, der das Risiko und den Sport liebte, ein Weltuntergang! Er fühlt sich mehr tot, als lebendig!

Lou ist eine junge Frau, und ist in dem Café, in dem sie arbeitet sehr glücklich! Es liebt es Tee zu kochen, und ihre Gäste zu bewirten. Das ist gut, denn da ihr Vater ahnt, das er bald entlassen wird, ih Schwester mit ihrem Neffen Thomas bei ihnen einzog, und die Mutter nicht mehr arbeiten gehen kann, da sie sich neben ihm Enkel auch noch um den pflegebedürftigen Opa kümmert, der ebenfalls bei ihnen lebt, ist das Gehalt von Lou für die Familie äußerst wichtig und existenziell. Umso schlimmer, als sie erfährt, das der Besitzer das Café schließen will, und sie somit arbeitslos ist.
Man versucht sie zu vermitteln, doch was man ihr anbietet ist so gar nicht ihr Fall, und sie fühlt sich unwohl. Das Angebot von ihrem sportbegeisterten Freund Patrick, mit dem sie schon seit 7 Jahren zusammen ist, bei ihm mit einzusteigen, fühlt sich ebenso falsch an, und es gebe dann neben dem Poledancing noch die Möglichkeit auf eine Stelle in einem Privathaushalt. Sie scheut sich zwar anfangs, aber weil der Job überdurchschnittlich bezahlt wird und auf sechs Monate begrenzt ist, will sie es versuchen, und ihr Weg führt sie zu Familie Traynor.
Es ist schon sehr schwer für sie, als man sie in ihr Aufgabengebiet einweist. Nathan, Will's Pfleger erklärt ihr alles, was wichtig für die medizinische Betreuung von Will ist. Doch Will ist sehr launisch und mies drauf. Lou scheint alles verkehrt zu machen, und würde am liebsten kündigen. Ständig meckert er nur rum, und ist unausstehlich.
Doch umso länger sie bleibt, umso besser scheint es zu laufen. Er ist sogar bereit sich von ihr rasieren zu lassen, und auf einen neuen, von ihr angelegten Haarschnitt, lässt er sich auch überreden. Es wird richtig lustig, bis Will's Schwester unerwartet auftaucht, und es zum Streit in der Familie kommt.
Was Lou dann hinterher heimlich mit anhört, wird ihr Leben verändern. Ein für alle mal........
Meine Meinung:

Es fällt mir sehr schwer, eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, weil es mich einfach zu sehr berührt hat.
Als Lou und Will aufeinandertreffen, ist es erst sehr schwer. Beide kennen sich nicht, und haben nicht die geringste Ahnung, was in dem anderen vorgeht. Will's Mutter macht es Lou mit ihrer kalten Richterinart ja auch nicht gerade einfach! Und auch sonst, gibt es in dem Buch so viele Höhen und Tiefen. Mir fällt es auch deshalb so schwer, weil mir wirklich jedes Wort, jede Seite so wichtig vorkommt, und wenn ich alles aufschreiben würde, was mir durch den Kopf geht, dann müsste ich das ganze Buch niederschreiben, und das wäre fatal. Denn das würde dem Buch nicht gerecht werden. Was Jojo Moyes in dieser Geschichte erzählt, muss man selbst lesen. Taucht ein in die Geschichte, in der sich zwei Menschen, aus unterschiedlichen Lebensklassen treffen, und ineinander verlieben. Wie sie von einander lernen, und sich Kraft geben. Erfahr die Gefühle, die beim Lesen auf euch überspringen, die es erzwingen, immer Taschentücher griffbereit zu haben. Denn sie werden fließen, die Tränen mal vor Glück, und auch aus der tiefsten Trauer heraus.

Es ist unglaublich, wie man sich in dieses Buch verliert, wie man Lou und Will erlebt und was man mit ihnen durchlebt.

Ich war dabei, ich kenne sie alle! So geht es mir nun, nachdem ich das letzte Wort gelesen habe. Und wenn das auch beweist, wie toll alle Charaktere ausgebaut sind, wie lebendig Will''s und Lou's Familien wirken, so wird jeder auch verstehen, wie schmerzhaft das ist, denn man empfindet einfach alles mit!

Anschaulich wird es durch die Kapiteleinteilung. Denn man macht sich von Anfang an ein Meinung über jeden, und es entsteht ein Bild zu jeder Figur. Aber jede Person, die wichtig ist, erzählt in jeweils einem Kapitel alles aus seiner Sichtweise. Man fühlt sich also in jeden Einzelnen richtig rein, sieht es mit seinen Augen und verstehet so alles viel, viel besser. Aber auch das, macht es nicht einfacher, mit dem klarzukommen, was das Buch mit einem macht. Es herrscht noch immer Gefühlschaos.

Also, kurz und knapp:
Lest das Buch! Entweder ihr liebt es, oder nicht! Ich weiß für mich, das es für mich ein absolut wunderbares Leseerlebnis war, weil es mich so sehr berührt hat. Es hat mich lachen und weinen lassen! Und ich habe mich verliebt! In Lou & Will <3