Rezension

Das Buch hat mich gefesselt und in gewisser Weise fasziniert, wenn man das so sagen kann.

Eines Tages für immer -

Eines Tages für immer
von Clare Empson

Bewertet mit 4 Sternen

Hochdramatisches Buch über eine Adoption und ihre Folgen

Luke ist adoptiert und lernt, als er selbst eine kleine Familie gegrundet hat, endlich seine biologische Mutter kennen. Sie ist fasziniert davon das Lukes Sohn genau so aussieht wie ihr Charlie, den sie damals zur Adoption frei gegeben hat. Luke versucht einen Zugang zu dieser schönen Frau zu finden. Wird es ihnen gelingen einen neuen Anfang zu starten oder steht zu viel zwischen ihnen?

 

Das Cover lässt zunächst nicht auf solch eine Dramatik schließen, wie sie im Buch erzählt wird. Es sieht friedlich aus und wirkt beruhigend auf mich. Im Nachhinein für mich nicht so passend für den Roman.

 

Der Klappentext macht neugierig. Zwei Handlungsstränge mit zwei Leben. Einmal im hier und jetzt im Jahr 2000 und einmal als alles begann 1972. Eine junge Frau verliebt sich in einen Rockstar und gründet eine Familie. Wie kommt es dann aber das Luke zur Adoption frei gegeben wird. Warum konnte sie ihr Kind nicht behalten?

 

Die Geschichte ist in einzelne kleine Kapitel untergliedert, die immer überschriftet sind mit den Namen Luke oder Alice. Wenn Luke dran ist spielt die Geschichte in der Gegenwart. Bei Alice erfährt man näheres über ihr Leben 28 Jahre vorher.

Außerdem beginnen manche der Kapitel mit einem kurzen Essay aus Joel Harris Buch Wer bin ich? Das verborgene Trauma adoptierter Kinder. Das gefällt mir sehr gut, denn man lernt mit der Zeit zu verstehen warum Luke und Alice so reagieren wie sie reagieren.

 

Die Geschichte hatte für mich eine hohe Dramatik, die sich je weiter ich in sie eindrang noch erhöhte. Das Wiedersehen gestaltet sich nicht so wie von Luke erhofft, doch wird es für ihn sogar gefährlich werden ? Warum reagiert Alice so sonderbar ?

Der Leser erfährt eigentlich schon weit vor dem Protagonisten das es in seiner Vergangenheit Probleme gab, die er nun so noch nicht erfassen kann. Das lässt einen in einer wartenden Position zurück. Wann wird er die Wahrheit erfahren und wissen wir schon die Wahrheit oder kommt alles doch noch anders als wir als Leser erwarten.

Ab Mitte des Buches kommt es am Ende von Alices Kapiteln häufig zu Cliffhangern, die mich sehr beunruhigt haben, ob der Dinge die da noch auf mich und die Protagonisten zu kommen. Ich habe manches Mal abends überlegt ob ich wirklich weiter lesen soll, oder ob ich es nicht auf den nächsten Tag verschieben soll, damit ich nicht davon träumen muss.

 

Das Buch hat mich gefesselt und in gewisser Weise fasziniert, wenn man das so sagen kann. Irgendwie kam ich mir aber auch vor wie ein Gaffer bei einem Verkehrsunfall. Eigentlich neugierig, aber doch schockiert über das was ich da las.

 

Am Ende muss ich sagen das es mich sehr betroffen gemacht hat und ich in meiner These über Adoptionskinder leider ein wenig bestärkt wurde. Nicht alles ist immer zu ihrem Besten.