Rezension

Das Buch hat mich sehr enttäuscht...

Taking Chances - Im Herzen bei dir
von Molly McAdams

Bewertet mit 2 Sternen

Harper wächst unter dem strengen Regiment ihres Vaters auf, wird von ihm auf dem Stützpunkt privat unterrichtet und bezeichnet die Marines als ihre Brüder. Nun ist sie endlich volljährig und darf auf das College gehen. Natürlich sucht sie sich eine Unterbringung in einer Stadt, die weit von daheim entfernt ist, denn nun möchte sie endlich das Leben führen, dass sie sich immer gewünscht hat. Damit, dass sie sich gleich in zwei Männer verlieben könnte, hätte sie niemals gerechnet…

Molly McAdams ist eine der neuen Bestseller-Autorinnen aus Amerika, die bereits mit der Reihe „Love & Lies“ einen wunderbaren Start hingelegt hat. Nun stellt sich hier die Frage, kann sie den Standard beibehalten?

Im Mittelpunkt steht Harper, die alle Ereignisse lebendig aus ihrer Sicht beschreibt. Sie nutzt dafür eine moderne und zeitgetreue Sprache und Ausdrucksweise. Es ist also einfach, sich die Handlungen vorzustellen und sich auf die Situation einzulassen.
Neben Harper, die für ihre 18 Jahre recht naiv und unerfahren wirkt, gibt es noch eine ganze Reihe von weiteren Protagonisten. So lernt Harper gleich an ihrem ersten Collegetag ihre Mitbewohnerin Breanna (Bree), deren Bruder Chase und Brandon kennen. Bree wird direkt zu ihrer neuen besten Freundin, die sie in die Welt der Studenten einführt. Chase und Brandon buhlen um ihr Herz.

Die Handlung selbst ist recht überschaubar und vorhersehbar. Diese Dreiecksbeziehung liest sich ganz nett, doch so wirklich will der Funken einfach nicht überspringen. Alles bleibt ein wenig blechern und farblos. Auch die Aktionen erfolgen in einer viel zu schnellen Abfolge, so dass sich kein gemütlicher Lesefortschritt einstellt. Alles ist übereilt und wenig fesselnd. Die Romantik kommt viel zu kurz. Es dreht sich nur um ihr erstes Mal und ihre neugewonnene Freiheit. Hier fehlt ein wenig der Tiefgang und die realistischen Bezüge.

Dieses Buch muss man nicht gelesen haben!

Mein persönliches Fazit:
Nach 100 Seiten habe ich die Hoffnung geschöpft, dass es nun nur noch besser werden kann. Auf Seite 200 habe ich kurzzeitig überlegt, dass Buch abzubrechen. Nach 300maligem mühsamen Umblättern hielt mich nur noch aufrecht, dass dieses Buch bald das Ende erreicht hat…

Wer sich hier also auf einen hinreißenden und fesselnden Liebesroman gefreut hat, wird hier eine Enttäuschung erleben. Diese Geschichte ist nicht nur unglaubwürdig, auch die Dreiecksbeziehung konnte nicht an die Geschichte fesseln. Alles ist überspitzt und übereilt. Nach zwei Wochen muss die junge Protagonistin noch nicht unbedingt im Haus ihres neuen Liebsten wohnen, mit 18 muss sie sich nicht schämen, noch Jungfrau zu sein. 
Dann diese Freundschaft zu ihrem „Bruder“ Carter, der natürlich ebenfalls nur hinter ihr her ist. Der Vater, den sie nur „Sir“ nennt, der ihr niemals ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk gemacht hat und dem sie nun entkommen will.

Alles in allem bin ich froh, dieses Buch jetzt ausgelesen zu haben. Natürlich ist meine Bewertung nicht objektiv, deshalb gebe ich dem Werk dennoch 2 von 5 Sternen, denn es wird sicherlich den einen oder anderen Freund dieser Handlung geben. Mich konnte es leider nicht überzeugen, obwohl mich „Love & Lies“ vollkommen begeistert hat.