Rezension

Das Buch hat mich sehr enttäuscht

Die verlorene Tochter der Sternbergs - Armando Lucas Correa

Die verlorene Tochter der Sternbergs
von Armando Lucas Correa

Bewertet mit 1 Sternen

Sehr enttäuschend

Die Familie Sternberg ist in Berlin nicht mehr sicher. Die Nationalsozialisten nehmen immer mehr Einfluss auf das Leben jüdischer Bürger, die Schikanen werden zunehmend schlimmer, so dass sich die Familie zu einem schweren Schritt entschließt. Die Töchter sollen per Schiff nach Kuba reisen,um fortan in der Obhut ihres Onkels zu leben.
Am Schiff angekommen entschließt sich die Mutter nur eine Tochter auf die Reise zu schicken, während sie selbst mit der anderen Tochter nach Frankreich flieht.
Hier beginnt die Unglaubwürdigkeit des Romans, welche sich leider durch das ganze Geschehen zieht. Mit stoischer Ruhe nehmen die beiden Kinder es hin, dass sie getrennt werden,das ist für mich nicht vorstellbar.Fortan hört man von Viera nichts mehr,lediglich kurz vor Schluss wird bekannt,dass sie vor einigen Jahren auf Kuba verstarb. Über Ihre Ankunft und ihr weiteres Leben dort, herrscht Schweigen.Dabei gehörte sie in meinen Augen doch zu den Protagonisten der Geschichte.
Auch in Frankreich häufen sich die Ungereimtheiten,welche Amanda und ihre zweite Tochter dort erleben. Nichtigkeiten werden ausgewalzt,wichtige Ereignisse werden nur gestreift. Es werden ständig neue Personen in die Geschichte eingeführt, die teilweise gar keine Relevanz für die Handlung haben und die auch kurz darauf nicht mehr erwähnt werden. Auch das Ende war nicht rund, die losen Fäden wurden nicht verknüpft und ich bleibe als Leserin mit vielen offenen Fragen zurück.
Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich mit diesem Zeitraum der deutschen Geschichte beschäftigen, weil mich diese Thematik sehr interessiert. Sie haben mich alle mehr oder weniger stark bewegt und mein Wissen über diese Zeit jeweils erweitert. Das ist in diesem Fall leider nicht so. Die Personen und die Handlung blieben mir relativ fern, ich konnte keine Empathie empfinden und bleibe ziemlich ratlos zurück.

Fazit:

Ein Buch, von dem ich mir sehr viel versprochen hatte, was mich jedoch maßlos enttäuscht hat. Leider vermag ich dafür keine Leseempfehlung auszusprechen und vergebe einen Stern.