Das Chalet des Todes – unglaublich intensiv und fesselnd
Bewertet mit 5 Sternen
„Wenn wir so weitermachen, können wir froh sein, wenn wir hier alle lebend rauskommen.“ (S. 66)
Meine Meinung:
Die Story beginnt mit einem kurzen „Online-Bericht“ in dem berichtet wird, dass in einem durch Lawinenabgang von der Außenwelt abgeschnittenem Chalet vier Menschen gestorben sind. So baut Ruth Ware gleich zu Beginn Hochspannung auf, denn wir wissen von Anfang an, auf welche Katastrophe diese Story unweigerlich zulaufen wird!
Eigentlich wollten die zehn Mitglieder des hippen und extrem erfolgreichen Online-Start-Ups „Snoop“ ein winterliches Offsite in den verschneiten Bergen verbringen, doch dann nutz Mitgründerin Eva van den Berg die Gelegenheit, um über eine Wegweisende Entscheidung abstimmen zu lassen, die die Gruppe zutiefst entzweit. Kurz darauf verschwindet Eva während einer Skiabfahrt spurlos…
Innerhalb weniger Augenblicke wandelt sich der idyllische Traum-Spot in den Alpen zu einem absoluten Albtraum-Szenario. Mit dem Verschwinden Evas halten Misstrauen, Unsicherheit und Angst im entlegenen Chalet Einzug. Sehr geschickt verdichtet Ruth Ware diese Atmosphäre immer weiter zu einem klaustrophobischen und paranoiden Schreckensbild. Die Spannung, die über allen liegt und das gegenseitige Misstrauen – es gleicht einem Pulverfass, das kurz vor dem Explodieren ist. Ganz wie bei Alt-Meisterin Agatha Christie nehmen die furchtbaren Dinge ihren Lauf und nicht nur die Charaktere sind ratlos, wer hier welches Spiel spielt, sondern wir Leser gleichsam…
Nach rund zwei Dritteln des Buches überrascht uns die Autorin erneut, in dem sie ihren Plot vom bisherigen „who dun it“-Charakter um 180° zu einem psychothillermäßigen Katz- und Maus-Spiel wendet, das gleich mit mehreren Schreckmomenten aufwartet und in einem sehr actionreichen und dramatischen Finale gipfelt.
FAZIT:
Klaustrophobisch, geheimnisvoll und fesselnd bis zum Schluss – Ruth Ware beweist einmal mehr, dass sie zu den Top-Thrillerautorinnen weltweit gehört!