Rezension

Das Cover so schön, der Inhalt so flach

Eden & Orion - Lichtjahre zu dir - Helen Douglas

Eden & Orion - Lichtjahre zu dir
von Helen Douglas

Bewertet mit 2 Sternen

Das Buch besticht sofort mit seinem wirklich schönen Cover. Als ich es in der Liste der Neuerscheinungen gesehen habe, war ich hin und weg. Doch hier würde ich sagen blendet das Äußere doch erheblich, denn leider ist die Geschichte um Eden und Ryan nicht wirklich mitreißend, was vor Allem den so ganz banalen, langweiligen Stereotypen zu verdanken ist.

Zum Inhalt:
"Als der gut aussehende Ryan an ihrer Schule auftaucht, verliebt Eden sich Hals über Kopf in den Neuen. Auf den ersten Blick scheint Ryan ein ganz normaler amerikanischer Teenager zu sein. Aber wieso kennt er dann keine Pizza und hat noch nie von Gandhi oder Mandela gehört? Und warum interessiert er sich so brennend für sie? Eines Tages findet Eden ein Buch in Ryans Zimmer, dessen Inhalt eine ferne Zukunft vorwegnimmt. Eden versucht fieberhaft, das Geheimnis zu lüften. Sie entdeckt, dass Ryan eine unglaublich wichtige Mission erfüllen muss ... und sie vielleicht seine einzige Chance zerstört hat."(Quelle: Klappentext)

Meine Meinung
Die Story klingt ja eigentlich recht interessant. Endlich mal kein Vampir/Werwolf den es anzuschmachten gilt. Nein, stattdessen gibt es den mysteriösen, bzw. möchtegern mysteriösen Jungen, der anscheinend nicht aus dieser Zeit bzw. von dieser Welt zu kommen scheint. Die Autorin verwebt hier recht oberflächlich das Thema Zeitreise mit einer Teenie-Highschool-Klischeestory um es interessanter zu gestalten. Das gelingt ihr allerdings keinesfalls, denn auf mich wirkte die ganze Thematik unausgereift, wenig logisch und schlecht durchdacht.

Zeitreisen sind für mich immer ein heikles Thema, denn besonders hier merkt man sehr schnell, ob sich ein Autor tatsächlich tiefgehend mit der Materie auseinander gesetzt hat. Zu schnell schleichen sich Logikfehler ein, die mitunter prägnant auffallen. Leider ist das auch in diesem Fall so. Sie alle jetzt aufzuzählen, ginge zu weit und tut hier auch nichts zur Sache. Manch einer liest vielleicht über so etwas hinweg. Zudem kamen an den Haaren herbeigezogene und schon leicht ins lächerliche abtriftende "neue Erkenntnisse" über vergangene geschichtliche Ereignisse.

Die Charaktere sind sehr flach geraten. Es gibt keine Person die deutlich hervorgetreten ist, oder  sich durch irgendeine Aktion interessanter gemacht hat. Da haben wir Eden, das typische 0815-Highschool-Girly, nicht zu schön, nicht zu hässlich, ganz gut in der Schule, mit dem Schicksalsschlag, dass sie ihre Eltern verloren hat und nun bei ihrer Tante lebt. Durch ihre Augen erleben wir das ganze Geschehen in Ich-Perspektive. 
Neben ihr, ihr bester Freund, Connor der natürlich schon ewig in sie verliebt ist, sie es aber nicht merkt....Um Connor dreht sich zwar die ganze Geschichte, wegen ihm kommt Ryan überhaupt an die Schule, aber man glaube nicht, dass man wirklich viel über ihn erfährt. Seine Auftritte sind gespickt von Eifersüchtel- und Sticheleien, wie man es von einem richtig tiefpubertären Jungen erwartet. 
Und Ryan nicht zu vergessen. Sein erster Auftritt erinnerte mich so sehr an die erste Szene von Edward in Twillight in der Highschoolmensa. Ryan ist ein Typ wie man ihn sich wünscht. Schön, sexy, intelligent, humorvoll, nett, zuvorkommend....ein Junge ohne Ecken und Kanten, sprich: langweilig. Ich habe wirklich versucht in ihm etwas leuchten zu sehen, aber es ist mir nicht gelungen. Er blieb für mich zu blass.

Immer wieder sind mir starke Parallelen zu anderen Jugendbuchbestsellern ins Auge gesprungen, so dass am Ende es manchmal wie ein Abklatsch wirkte. Für eine Lovestory fehlten mir deutlich die Gefühle. Ich weiß, dass dieses Buch eine Altersfreigabe von 12 Jahren hat und ich versuche es auch unter diesem Gesichtspunkt zu sehen, doch muss ich sagen im Vergleich zu anderen Jugenüchern (z.B. die Edelsteintrilogie, Chroniken der Unterwelt...) schwächelt Eden & Orion absolut. 

Fazit: Für mich ein schwaches Jugenbuch! Charaktere sind flach und stereotypisch. Geschichte kommt nur schwer ins Rollen. Vieles ist unlogisch und schlecht durchdacht. Seichte Lektüre für junge Teenies!