Rezension

DAS Debüt des Jahres !!! Unbedingt lesen !!!

Liebe ist was für Idioten. Wie mich. - Sabine Schoder

Liebe ist was für Idioten. Wie mich.
von Sabine Schoder

Bewertet mit 5 Sternen

Es passiert immer wieder, das Bücher meinen Weg kreuzen, bei denen es mir unsagbar schwer fällt eine Rezension zu schreiben. Doch nicht etwa, weil das Buch inhaltlich schlecht wäre oder die Protagonisten fahl sind, nein, das genaue Gegenteil ist der Fall.

Wenn es ein Buch schafft mich tief zu berühren, mir die Tränen in die Augen treibt, mich auf eine emotionale Reise mit allen Höhen und Tiefen schickt, wenn ich mich den Protagonisten nahe fühle und Handlung, sowie Schreibstil ein wahrer Lesegenuß sind, dann fällt mir das Rezensieren am schwersten, denn wie soll man solch ein Buch mit Worten beurteilen ? Wie kann man dem Rezensions-Leser vermitteln was das Buch in einem auslöst ?

Schwer, Leute, ganz ganz schwer und dennoch will und muss ich es versuchen, denn ich möchte das ihr alle DIESES Buch lest ! Unbedingt und ohne Widerrede ;)  Denn es ist eines der besten Bücher die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe, ein Buch in das ich vollständig abgetaucht bin, das mich gefesselt und sich tief in mein Herz gegraben hat. Ein Buch bei dem man sich wünscht, die letzte Seite möge nie erreicht werden und bei dem man tieftraurig ist, wenn sie dann doch kommt. Die Autorin selbst bringt alles Empfinden das ich beim Lesen verspürt habe, mit einem einzigen Satz auf den Punkt:

"Es fühlt sich an, als würde jemand mit einer Pinzette eine einzelne Muskelfaser aus meinem Herzen rupfen."
Seite 266

Bereits beim ersten Blick auf das Cover, das durch die verschiedenen Lettern und die Fülle an Farben sofort ins Auge sticht, war meine Neugier auf das Buch sofort geweckt, der Klappentext tat sein Übriges, denn wie die Leser/innen meines Blogs wissen, hab ich eine echte Schwäche für CYA/New-Adult-Romane. Es war also nicht wirklich schwer mich davon zu überzeugen, das Buch auf die Wunschliste wandern zu lassen. Als dann ein paar Tage später die Bestätigung kam, das ich es in einer Leserunde lesen darf, war ich hier total aus dem Häuschen, hatte im Hinterkopf allerdings auch Bedenken ob es mich, aufgrund des enormen Hypes der sich gerade auf Facebook und Co. bemerkbar macht, wirklich überzeugen kann.

Die Bedenken waren völlig unbegründet, denn Sabine Schoder schafft mit ihrem Debütroman etwas ganz ganz Wunderbares. Einen Roman, der direkt ins Herz zielt.

Viki ist 17 Jahre alt, sie hat ihre Mutter im Alter von 10 Jahren an den Krebs und den Vater an den Alkohol verloren. Ihr Zimmer ist ein Müllhaufen, Mathe ist ein Arschloch und Jay Feretty, Sänger einer Rockband, den findet sie so daneben, den würde sie nicht mal mit der Kneifzange anfassen, noch nicht mal dann wenn sie zu viel geraucht hat. Denkste ?!
Nach einer Party an die sie sich nur sehr bruchstückhaft erinnern kann, wacht sie in einem fremden Bett auf und der Typ der da neben ihr legt, ist ausgerechnet, ihr ahnt es schon: Jay Feretty.
Viki macht sich schnellstmöglich aus dem Staub, doch im Flur begegnet sie Jays Mutter der sie über die Schulter noch zuruft, ihr Sohn habe wohl ein Drogenproblem, bevor sie sich in die Luxusrosen im Vorgarten übergibt.
Am liebsten würde Viki das alles schnellstmöglich vergessen, doch als Jay einige Tage später die Schule abbricht und Viki seiner tränenüberströmten Mutter begegnet nagt das schlechte Gewissen an ihr. Hat sie etwas mit seinem Abbruch zu tun ?
Fest entschlossen herauszufinden, was genau in Jay vor sich geht, gibt sie sich plötzlich freiwillig mit ihm ab und verliert schon bald ihr Herz...

Was jetzt auf den ersten Blick klingt und erscheint wie eine schon tausendmal dagewesene Liebesgeschichte ist so so so viel mehr ! Sabine Schoder gelingt eine wahnsinnig komplexe Geschichte, deren Verlauf absolut unvorhersehbar ist. Es gibt jede Menge Überraschungsmomente, die die Handlung durchweg spannend halten. Ihr Schreibstil ist jugendlich leicht gehalten und ziemlich unverblümt. Sie verzichtet auf sinnlose Ausschmückungen und konzentriert sich stattdessen aufs Wesentliche.

Ihre Figuren, allen voran Viki, sind toll und entwickeln sich im Verlauf der Handlung immer weiter, was mir sehr gut gefallen hat. Viki ist ziemlich zynisch und sagt was sie denkt, gerade zu Beginn wirkt das richtig rebellisch, doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto zugänglicher wird sie. Ihre Lebensumstände haben sie einfach vorsichtig werden lassen und sie vertraut Menschen nur schwer. Auf wen sie sich immer verlassen kann ist ihre beste Freundin Mel, die sie in allen Lebenslagen unterstützt und ihr mit Rat und Tat zur Seite steht.
Jay ist beliebt, er ist ein guter Schüler, liebt die Musik und sein einziger Fehler scheinen Drogenexperimente zu sein. Als er plötzlich die Schule schmeißt und nur noch zuhause rumhängt, weckt das Vikis Neugier. Jay ist ein liebenswerter Charakter, der sich für Viki fast ein Bein ausreißen würde, auch wenn die eine ganze Weile braucht um das zu verstehen.

Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten, weder über die Handlung noch über die Protagonisten, denn wie oben schon erwähnt, will ich ja, das ihr dieses Buch unbedingt selbst lest, deshalb lass ich diese beiden Punkte nun einfach so stehen und widme mich dem Ende, das der Autorin super gelungen ist. Es ist laut, aber rund und endet in einem Epilog der mich vollkommen zufrieden zurücklässt.

Fazit:
Mit ihrem Debütroman "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." hat sich Sabine Schoder nicht nur ganz tief in mein Herz geschrieben, sondern sich auch in die Top 3 meiner Jahreshighlights katapultiert.

IHR MÜSST DIESES BUCH UNBEDINGT LESEN !!!