Rezension

Das Detektivdasein und andere Sorgen

Mordfälle und Sahnetörtchen - Robin Stevens

Mordfälle und Sahnetörtchen
von Robin Stevens

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Mord ist nichts für junge Damen, Teestunde mit Todesfall, Mord erster Klasse, Feuerwerk mit Todesfolge, Mord unterm Mistelzweig – Daisy Wells und Hazel Wong sind berühmt für die Mordfälle, die sie gelöst haben! Für alle, die nicht genug bekommen können von den spannenden Detektivgeschichten, gibt es nun den ultimativen Fanband!

In diesem Buch lüften Daisy und Hazel ihre bestgehütetsten Geheimnisse und erklären, wie ein guter Detektiv Fälle löst, wie man selbst eine Detektei gründet oder einen Code knackt. Sie erzählen von berüchtigten historischen Spionen wie Mata Hari, echten ungelösten Mordfällen wie den Verbrechen von Jack the Ripper und den großen Detektiven der Literaturgeschichte wie Hercule Poirot, Miss Marple und natürlich Sherlock Holmes.

Außerdem öffnen Hazel und Daisy ihr Fallbuch mit weiteren mysteriösen Rätseln aus dem Internat Deepdean, vor allem ihrem ersten Fall: Lavinias verschwundene Krawatte. Die beiden verraten ihre besten Rezepte für süßes Gebäck, und auch die Autorin Robin Steven selbst kommt zu Wort und offenbart, welche berühmten Detektive sie zu den Abenteuern von Daisy und Hazel inspiriert haben.

Voller genialer Mini-Rätsel, mit weiteren brandneuen und nie veröffentlichten Geschichten und gewürzt mit Daisys und Hazels eigenen Tipps, Tricks und Fakten ist dieses Buch perfekt für alle Fans der preisgekrönten Well & Wong-Reihe.

 

Rezension:

Eine Krawatte verschwindet, der Freund einer älteren Mitschülerin behauptet in der Antwort auf ihren Brief, sie gar nicht zu kennen, und eine neue Schülerin der Deepdean-Schule soll angeblich eine Vampirin sein. Hazel und Daisy erzählen von ihren weniger spektakulären Fällen, in denen es keinen Mord gab. Auch Alexander und George steuern eines ihrer kriminellen Erlebnisse bei, und sogar Küken und Kitty haben von unheimlichen Ferienerlebnissen zu berichten. Ergänzt wird das ganze von Fakten zur Geschichte des Kriminalromans sowie echter Mordfälle. Und Robin Stevens höchstpersönlich gibt Einblicke hinter die Kulissen der Buchreihe.

Schon der Klappentext dieses Buches verrät, dass dies nicht der 6. Band der „Ein Fall für Wells & Wong“-Reihe, sondern ein Fan-Band außerhalb der eigentlichen Reihe ist. Während die enthaltenen kurzen Fälle dem entsprechen, was der Fan der Reihe erwartet, kommen die Hintergrund-Beiträge prinzipiell anders daher. Robin Stevens gelingt es dabei gut, den individuellen Erzählstil des jeweils Erzählenden zum Charakter passend zu treffen.

Wie ich in den Rezensionen zu den bisherigen 5 Bänden wiederholt erwähnte, können die Detektivgeschichten, die von deutschen Verlag (Knesebeck) für Leser zwischen 12 und 15 (bei „Teestunde mit Todesfall“ komischerweise 10 bis 12) empfohlen werden, auch erwachsenen Lesern gefallen. Trotz des jungen Alters der beiden Hobby-Schnüfflerinnen erinnern sie sehr an die „Miss Marple“-Geschichten Agatha Christies (worauf in diesem Fan-Band auch eingegangen wird). Da verwundert es doch etwas, wenn die Autorin bei den enthaltenen Rezepten für in den Büchern erwähnte Backwaren die Leser wiederholt darauf hinweist, bei kochendem Wasser oder heißen Backöfen unbedingt die Hilfe Erwachsener hinzuzuziehen. Selbst bei der Benutzung eines Handrührgerätes empfiehlt sie, dies nur in Anwesenheit Erwachsener zu tun. Da fragt man sich natürlich, in welchem Alter Robin Stevens ihre Leser einordnet. Für 12- bis 15-Jährige erscheinen diese Warnungen doch etwas übertrieben. Beim Blick auf die englischsprachigen Originale der Bücher fällt dann auch auf, dass der dortige Verlag (Puffin) die Bücher für Leser ab 9 empfiehlt. Das erklärt natürlich die Warnungen, passt meiner Meinung nach aber nicht wirklich zum Inhalt der Bücher. Da kommt mir die deutsche Altersempfehlung doch deutlich realistischer vor. Das führt dazu, dass ich die hier enthaltenen Fälle genau wie die Romane als auch für Erwachsene geeignete Jugendliteratur einschätze, während die ‚Hintergrundberichte‘ inhaltlich teilweise doch eher Kinderbuchcharakter aufweisen. Trotzdem könnte auch für ältere Leser manches neu sein.

In eines von Hazels Rätseln ist übrigens ein kleiner Hinweis auf den für März (deutsche Ausgabe) angekündigten 6. Band der Reihe versteckt.

 

Fazit:

Fans der Detektiv-Abenteuer-Reihe mit den beiden jungen Protagonistinnen sollten auf diesen Fan-Band nicht verzichten.

 

Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

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