Rezension

Das Dorf

Das Dorf
von Arno Strobel

Bewertet mit 4 Sternen

Hingegen der letzten beiden Werke von Arno Strobel »Der Sarg« und »Das Rachespiel« ist es dem Autor in diesem Buch wieder gelungen mich durchaus etwas länger im Dunkeln tappen zu lassen, bei der Lösung, was es mit diesem ominösen Dorf auf sich hat. Mir persönlich hat dieser Punkt sehr zugesagt, da ich es doch lieber mag, wenn ich ein bisschen länger rätseln muss, wie sich die Dinge darlegen.

Gut gemacht war auf jeden Fall wieder die Atmosphäre, die richtig schön düster und irgendwie beklemmend ist. Das passt einfach grandios zu dem Effekt, dass man als Leser in seiner Psyche von diesem Thriller angesprochen werden soll, was er auch mit Leichtigkeit schafft. Gleichzeitig beginnt man sich durchaus auch immer wieder zu fragen, ob das alles so sein kann, wie es einem aktuell vorkommt, da mir selbst so manches nicht ganz stimmig erschien. Jedoch haben sich meine Vermutungen und Gefühle mit der Aufklärung, dem Ende des Buches, sofort als logisch und mir verständlich dargestellt. Sehr gut vom Autor gemacht, wie ich sagen muss, da man immer so eine gewisse Ahnung mitschwingen hat, aber nicht direkt auf des Rätsels Lösung kommt.

Genial ist auch einfach wieder, dass man sich oft wirklich nicht sicher sein kann, was wirklich Realität ist, was eventuell nur Einbildung von Bastian, da Strobel es da schafft sehr gekonnt, Verwirrung zum einen bei seinem Protagonisten, aber ebenso auch beim Leser entstehen zu lassen. Solche Aspekte finde ich in Psychothrillern einfach sehr gelungen, wenn man selbst als Leser nicht mehr sicher sein kann, was Schein und was Sein ist. Vor allen Dingen, da ich selbst mir immer versuche mein Bild davon zu machen, welche Möglichkeit logischer bzw. wahrscheinlicher ist und meine Schlüsse daraus zu ziehen. Es gelingt Strobel auch einfach sehr gut, dass man irgendwann selbst nicht mehr so ganz genau weiß, welchem Charakter in der Geschichte man wirklich noch trauen kann und will, egal, wie nett oder eher unwirsch sie sich verhalten.

Das Ende selbst, muss ich jedoch gestehen, fand ich dann gar nicht mehr so sonderlich gut, da es für mich nicht richtig stimmig war, auch wenn ich gestehen muss. Es passte zwar durchaus gut zur restlichen Handlung des Buches und doch war es mir vielleicht fast schon wieder ein bisschen zu simpel, zu glatt, als dass ich damit wirklich zufrieden bin.

Trotzdem hat Arno Strobel wieder einen Thriller geschaffen, den es sich, allein wegen der Spannung und der psychischen Spielchen in der Handlung lohnt zu lesen und der in vielen Teilen, zumindest meinem Geschmack nach, wieder besser gelungen ist, als noch die zwei Werke davor.