Rezension

Das Echo der Wahrheit

Das Echo der Wahrheit - Eugene Chirovici

Das Echo der Wahrheit
von Eugene Chirovici

Bewertet mit 3 Sternen

Seit Jahrzehnten wird der vermögende Joshua Fleischer von einem Dämon getrieben. Mitte der Siebziger war er mit einem Freund in Paris, lernte dort die attraktive Simone kennen. Doch eine Nacht in einem Hotel sollte diese nicht überleben. Oder doch? Auf dem Sterbebett sucht Joshua mithilfe von Psychiater James Cobb nach der Wahrheit.

Ich hatte mir von der Geschichte ein geschicktes Spiel mit Wahrheit, Einbildung und falscher Erinnerung erhofft, ein Puzzlespiel, das den Leser lange zum Narren hält. In Ansätzen war das alles da, insgesamt blieb es aber weit hinter meinen Erwartungen zurück. Der Autor hat es einfach nicht geschafft, die Suche nach der Wahrheit so zu gestalten, dass man sich als Leser bei der dritten Version von was-geschah-wie nicht doch ein bisschen langweilt. Gefühle wie etwa Verzweiflung über die eigene Unwissenheit sucht man bei den Protagonisten weitgehend vergebens; zumindest können sie vom Autor nicht recht transportiert werden. Trotz der Ich-Perspektive bleiben die Hauptfiguren fremd, der Erzählstil ist recht distanziert und kalt. Die Handlung ist hauptsächlich durch Gespräche von Therapeut Cobb mit verschiedenen Figuren geprägt, sonst passiert nicht sonderlich viel. Ich habe das Buch schon mit einem gewissen Interesse gelesen, fesseln und wirklich überzeugen konnte es mich nicht.