Rezension

Das Elfenreich nebenan

Der Prinz der Elfen - Holly Black

Der Prinz der Elfen
von Holly Black

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn es diese kleinen gemeinen Elfen unter uns geben würde - wer würde sich noch wohl fühlen? Wobei es ja auch ganz nette gibt und schön sind sie auch anzusehen! Für die Protagonistin in dem Buch "Der Prinz der Elfen" ist ein Nebeneinander der Elfen ein ganz normaler Alltag, hier existieren deren Welt und unsere genau nebeneinander.

Die Geschwister Ben und Hazel leben in Fairfold, welches an das magische Elfenreich grenzt. Seit über Jahrzehnten steht mitten im Wald ein gläserner Sarg, in welchem ein Elfenprinz schläft. Er wird immer von Touristen begafft und von der Bevölkerung argwöhnigsch beäugt. Hazel und Ben glauben nicht so ganz an die Geschichten und spinnen ihre eigenen. Sie fühlen sich aber zu diesem Jungen hingezogen und erzählen ihm ihre ganzen Geheimnisse. Inzwischen ist Hazel 16 und küsst alle möglichen Jungs, nur um die Leere in ihrem Herzen zu füllen. Eines Tages ist aber der Sarg des Prinzen leer und die Geschwister werden in einen Machtkampf der Elfen gezogen. Hazel muss nun die Rolle als Ritter annehmen, wovon sie als Kind immer geträumt hat...
Das Buch ist ein Jugendbuch, was man auch der Sprache anmerkt. Trotzdem ist sie nicht ganz so kindlich gehalten, so dass man als junggebliebener Erwachsener locker die Geschichte lesen kann. Hazel ist im Prinzip eine ganz gewöhnliche Teenagerin, wenn man davon absieht, dass sie in den Wäldern streift und Elfen jagt und zur Strecke bringt. So auch ihr Bruder, der ein besonderes Talent hat - die Musik! Doch er verletzt sich an der Hand und trainiert auch nie wieder, dabei kann ihm diese auf wundersame Weise bald helfen. Hazel küsst in ihrer Verzweiflung eine Menge Jungs, ohne etwas dabei zu denken oder zu fühlen, doch es füllt ihre Leere im Herz. Nur bei einem Jungen merkt sie etwas, den Wechselbalg Jack. Doch erwidert er ihre Liebe? Und dann wäre da noch der Prinz, zu dem sich beide Geschwister total hingezogen fühlen - man muss erwähnen, dass Ben homosexuell ist.

Wie die Geschichte ihren Lauf nimmt, was die Geschwister alles durchmachen und die ganze Magie, die Autorin nimmt einen auf die Reise mit ins Elfenreich. Nicht selten wünscht man sich, selbst dort zu sein und alles mit eigenen Augen zu sehen, auch wenn es einige angespannte Situationen gibt. Man fragt sich schon, was wäre, wenn diese Welt neben der eigenen existieren würde.

Der Schreibstil lässt einen tief in die Geschichte versinken und verzaubert einem die Momente. Manches hätte man ausführlicher machen können und anderes weniger detailreich. Dennoch ist es eine Geschichte, die die eigene Fantasie anregt und einen in andere Welten entführt. Ich kann sie also nur weiterempfehlen!