Rezension

Das Ende der Welt naht, sei dabei!

Endgame: Die Auserwählten
von James Frey

Als zwölf Meteoriten nahezu gleichzeitig an unterschiedlichen Orten der Erde einschlagen, gibt es keinen Zweifel mehr: Die Zeit ist gekommen. ENDGAME hat begonnen! Jeder der Meteoriten überbringt eine Nachricht, die die zwölf Auserwählten entschlüsseln müssen und die sie schließlich an einem geheimnisvollen Ort zusammenführt. Dort stehen sie ihren Gegnern zum ersten Mal gegenüber. Ein Wettkampf auf Leben und Tod beginnt und eine rücksichtslose Jagd um den gesamten Globus. Die Spieler müssen zu allem bereit sein. Wird Arroganz Bescheidenheit schlagen? Klugheit Stärke übertreffen? Wird Gnadenlosigkeit am Ende siegen? Schönheit von Nutzen sein? Muss man ein guter Mensch sein, um zu überleben? ENDGAME wird es zeigen. Aber nur wer die Hinweise richtig deutet und die drei Schlüssel findet, geht als Gewinner hervor. Und nur seine Linie wird überleben, wenn die gesamte Menschheit vernichtet wird.

Meine Meinung:

Ich glaube, dass die meisten das Konzept hinter den Buch kennen, deshalb will ich dazu auch nicht viel erzählen, außer: Folge den Internetlinks, entschlüssel die Rätsel und gewinne eine halbe Million Dollar, ergänzt wird das ganze durch eine App, einen Kinofilm und vielen mehr. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nur ein oder zwei der Links angeklickt habe und das war es auch schon, da ich keine wirkliche Lust hatte mich mit den Rätsel auseinander zu setzen, für mich stand das Buch und deren Handlung eindeutig im Vordergrund und deshalb habe ich auch nur das Buch gelesen und mich vollkommen auf die Geschichte konzentriert.

Und was für eine Geschichte das war! Es ist zwar auch in manch anderen Büchern nicht unüblich, dass die Menschheit vor dem Ende steht und diese vor den Untergang gerettet werden soll, aber trotz alledem konnte mich dieses Buches mitreißen und begeistern. Und das, obwohl die Handlung teilweise nur so vor Gewalt und Brutalität trotzte und mich ein ums andere Mal schockiert und erschreckt hat, vor allem wenn ich bedenke, dass diese ausgewählten Personen, die um das Fortbestehen ihres Geschlechtes kämpfen erst im Alter von 13-19 Jahren sind. Eine solche Grausamkeit und Gefühllosigkeit hätte ich niemals bei Jugendlichen dieses Alters erwartet, obwohl sie als ausgebildete Killermaschinen präsentiert werden. Am ernüchternsten war wohl die Tatsache, dass es manchen sogar Spaß gemacht hat andere zu eliminieren bzw. andere zu töten. Ohne Reue, ohne Gewissen. Ich kann auch gar nicht genau erklären, wieso ich dieses Buch trotzdem so toll fand. Ich glaube aber, dass ich so zufrieden mit diesem bin, weil ich genau das gekriegt habe, was ich von diesem Buch erwartet habe. Das Ende der Welt steht bevor, alle außer dem eigenen Geschlecht sterben, wie kann man da nicht grausam und gefühlskalt sein? Es geht um das nackte Überleben! Und diese Jugendlichen haben genau das verinnerlicht, nachdem sie ihr Leben lang auf diesen Moment hin trainiert haben, sie wurden zum Überleben ausgebildet, nicht dazu Güte und Barmherzigkeit zu zeigen. Wie kann ich mich also beschweren, wenn ich ein Buch voller Action und Spannung erwartet habe und nun auch eins gekriegt habe? Trotzdem ist es nicht gerade für Leute mit schwachen Nerven geeignet.

Am Anfang hatte ich ja schon ein bisschen Angst, dass ich durch die vielen Wechsel der Erzählperspektive ganz schnell verwirrt sein werde und im Endeffekt keinen der Charaktere unterscheiden könnte, aber diese Angst war ganz unbegründet, da der Autor einen nach und nach mit den einzelnen Personen vertraut macht und so für einen guten Überblick sorgt. So kam auch immer wieder Abwechslung in die Geschichte rein und man konnte die ganze Geschichte von allen Seiten beleuchten.

Allerdings mochte ich die Textabschnitte von ein paar Protagonisten lieber als von manch anderen. So wurden Sarah und Jago gefolgt von Chiyoko schnell zu meinen Lieblingen, so dass ich habe ihre Abschnitte mit Freude gelesen und immer auf den nächsten Part von ihnen gewartet habe. Andere Protagonisten, wie z.B. Baitsakhan waren mir zutiefst verhasst, während ich anderen hingegen vollkommen neutral gegenüber stand und bislang noch keine wirklich Meinung zu ihnen bilden konnte, weil sie vielleicht auch einfach nicht oft genug in der Handlung erschienen sind.

Die Geschichte um das Himmelsvolk, welches die Menschen geschaffen haben soll und das Konzept von Endgame an sich fand ich recht interessant. Eine etwas abwegige Idee, aber nicht minder faszinierend. Da hat sich der Autor wirklich etwas einfallen lassen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich diesem Buch jeden empfehlen kann, der keine schwachen Nerven hat und auch nichts dagegen einzuwenden hat auch mal eine etwas brutalere Geschichte zu lesen. Trotzdem ist die Geschichte gespickt mit Action, Spannung und auch ein bisschen Rätselraten, wenn auch nicht direkt auf die Rätsel für den Gewinn bezogen. Es hat mich mitgerissen, fasziniert und begeistert.