Rezension

Das Ende einer Epoche

Letzte Freunde
von Jane Gardam

Bewertet mit 5 Sternen

Letzte Freunde ist der abschließende Band der Trilogie um Sir Edward Feathers , Old Filth genannt. Nachdem einmal die Geschichte aus Sicht von Sir Edward erzählt wurde, im zweiten Buch seine Frau Elizabeth zu Wort kam, stehen nun alte Freunde und Weggefährten im Mittelpunkt und deren Sicht auf das Ehepaar.
Jetzt habe ich mehr über die lebenslange Fehde zwischen Terry Veneering und Edward Feathers erfahren. Eine Nebenfigur, Fiscal-Smith, wurde ins Rampenlicht gerückt und wurde für mich menschlich, nachdem er in den vorangegangenen Büchern ehe eine Witzfigur abgab.
Für mich war es ein runder Abschluss, aber ohne die Kenntnis der ersten Bücher hätte ich schwer Zugang zur Geschichte, noch zu den einzelnen Personen gefunden, deshalb meine Empfehlung unbedingt die Vorgängerbände zu lesen.
Die Sprache Jane Gardams hat mich auch hier wieder fasziniert. Es ist fantastisch, wie es ihr gelang, ihre Personen darzustellen. Ich schwankte von Sympathie zu Abneigung, je nach Blickwinkel und am Ende bleibt das Verständnis für die menschliche Tragödie, die jede einzelne Figur durchleben muss. Gleichzeitig ist die Trilogie aber auch ein Abgesang auf die große Zeit des englischen Empires. Die Kronkolonie Hongkong fällt an China zurück und die Bedeutung der englischen Oberschicht hat schon in den vergangen Jahrzehnten abgenommen, das wird auch den Protagonisten schmerzlich bewusst.
Jane Gardam ist eine großartige Erzählerin und eine Chronistin dieser Zeit.
 

Kommentare

UJac kommentierte am 07. November 2016 um 22:45

Schöne Rezi, da bist Du etwas begeisterter von Teil 3 als ich :-)