Rezension

Das Ende hat mich enttäuscht

Der Brief
von Carolin Hagebölling

Lesegrund: 
Bei diesem Buch hat mich die Inhaltsbeschreibung direkt neugierig gemacht und ich wollte sehr gerne wissen, was wirklich hinter den Andeutungen steckt.
 
Handlung: 
In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Marie. Marie ist höchst irritiert, als sie einen Brief von ihrer alten Schulfreundin Christine bekommt. Das liegt an dem Inhalt, in dem Christine von Marie's Leben in Paris berichtet, von ihrem Mann Victor und einer lebensbedrohlichen Krankheit, die sie selbst haben soll.In Wahrheit ist Marie allerdings kerngesund, arbeitet als Journalistin und ist glücklich mit ihrer Freundin Johanna. Dennoch lässt ihr der Brief keine Ruhe und Marie macht sich auf den Weg nach Paris, aber dort wird alles nur noch mysteriöser ...
 
Schreibstil: 
Der Schreibstil von Caroline Hagebölling hat mir gut gefallen. Die Autorin hat einen bildhaften und dennoch flüssigen Schreibstil, der sich sehr gut lesen lässt. Erzählt wird die Geschichte in Ich - Form aus der Sicht der Protagonistin Marie. Die Kapitel sind zudem eher kurz gehalten und ich habe immer gerne weitergelesen. 

Charaktere: 
Die Charaktere hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet. Ich habe gerne mitgerätselt und war auf die Reaktionen und Entwicklungen, besonders bei der Protagonistin neugierig. Auch die Nebencharaktere wurden gut dargestellt und zusammen mit den Hauptakteuren ergibt sich ein schönes und stimmiges Bild.
 
Spannung: 
Den Spannungsbogen hat Caroline Hagebölling raffiniert aufgebaut und auch sehr gut gehalten. Ich konnte mir als Leser/Leserin nie ganz sicher in meinen Vermutungen sein und das schürte natürlich die Neugier auf die letztliche Auflösung. Hier kam dann leider der große Haken, der, für mich, zum Großteil wirklich tollen Geschichte - denn das Ende wurde offen gelassen. Ich hätte es nicht schlimm gefunden, wenn ein bisschen was offengeblieben wäre für eigene Überlegungen, aber so wie es hier war, gab es keinen richtigen Abschluss und das hat mir nicht gefallen. Es kam bei mir ein bisschen an, wie "Jetzt lieber Leser/liebe Leserin, überleg dir dein eigenes Ende". 
 
Emotionen:  
Die Emotionen hat die Autorin authentisch dargestellt und ich habe gerne mit Marie gerätselt und hin und herüberlegt. Hier waren natürlich auch die Emotionen nicht außen vor, ganz im Gegenteil.  
 
"Der Brief" punktete bei mir durch eine tolle Idee und eine mysteriöse Handlung. Leider gab es ein komplett offenes Ende und das hat mir nicht gefallen, da ein richtiger Abschluss fehlte. Das konnte auch der schöne Schreibstil der Autorin nicht aufwiegen! Sehr schade.