Rezension

Das Epos schreitet voran

Das Lied von Eis und Feuer 05. Sturm der Schwerter - George R. R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 05. Sturm der Schwerter
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Story nimmt wieder Fahrt auf

Band  5 der Saga „Das Lied von Eis und Feuer“ ist eigentlich - ich erwähne es in jeder Rezension dieser Reihe – die ungefähre Hälfte des dritten Romans im Original. Warum auch immer man sich in Deutschland entschieden hat, die Bücher nochmals zu teilen, ist mir unbekannt, macht keinen Sinn und hat vermutlich (wie vieles) einen rein geschäftlichen Hintergrund.

Daher wird der aufmerksame Leser direkt zu Beginn mit der ersten Änderung konfrontiert. Mit Jamie bekommt die Reihe endlich eine Erzählsicht hinzu, die, wie ich noch in meiner Rezension zu Band 4 bemängelte, mir eh von Anfang an gefehlt hat, da Jamie in meinen Augen einer der interessantesten Charaktere ist. Und ich wurde nicht enttäuscht. Aus Jamies Sicht schreibt Mr. Martin ebenso brillant ironisch wie, wenn er aus der Sicht seines Bruders Tyrion schreibt. Außerdem gehören die Geschehnisse und Jamie, der zusammen mit Lady Brienne reist, sicher zu den Höhepunkten dieses Bandes.

Während sein eben erwähnter Bruder Tyrion bereits seit Band 1 zu meinen absoluten Highlights zählt – und dass auch in diesem Band nicht anders ist – liest man leider nichts mehr von Theon Graufreud, der für mich in den Bänden 3 und 4 einer der Handlungstreiber war. Das ist recht schade.

Nach wie vor habe ich auch den Eindruck, dass die in Band 1 und 2 so großartig eingeführten Figuren Sansa und Daenerys ihren Drive fast komplett verloren haben, obwohl die Geschehnisse um Daenerys wieder etwas an Fahrt aufzunehmen scheinen. Lediglich mit Sansas Schwester Arya scheint Mr. Martin eine Frauenfigur gefunden zu haben, der er mehr Aktionen zugestehen will. Gefehlt haben mir ebenso Auftritte des Königs Joffrey und seiner Mutter Cersei.

Obwohl, wie ich finde, das sehr hohe Niveau der Bände 1 und 2 mit Band 5 noch nicht erreicht wurde, hat er mir wieder besser gefallen als die vorangegangenen zwei. Das liegt vermutlich auch daran, dass es hier keine ermüdenden Beschreibungen von Schlachten und Bannern gibt, sondern wieder mehr auf Einzelschicksale eingegangen wird.

Band 6 liegt schon bereit.

Kommentare

aenneken kommentierte am 18. Januar 2014 um 11:12

Was ich mich auch frage: Wieso kann ein Orginalband auch in zwei so dicke deutsche Bände gesplittet werden? Das Orginal ist ja dünner als eine Hälfte hier :D