Rezension

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Das Erbe der Macht

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1: Das Erwachen (Bände 1-3) - Andreas Suchanek

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1: Das Erwachen (Bände 1-3)
von Andreas Suchanek

Der Beschreibungstext des Autors selbst hat mich neugierig gemacht. Auf ihn und seine Person, da er einen ganz eigenen, sehr offenen Stil präsentiert, wenn er über sich selbt etwas erzählt. Letztendlich habe ich aus genau jenem Grund auf seine Website geklickt und mich ein wenig durch seinen Werdegang gelesen. Schnell stellt man hier fest, dass Andreas Suchanek im Autor-Dasein nicht nur einen Beruf, sondern eine regelrechte Berufung gefunden hat. Er liebt, was er tut und alleine das hebt meine Vorfreude auf Aurafeuer schon ganz gewaltig. Gespannt, wie ein Bogen, begebe ich mich also in mein eBook Programm und beginne zu lesen. In der Hoffnung, seine gewaltige Hingabe zu Science Fiction und Fantasy schon bald zu finden und mich davon einnehmen zu lassen.

Dass ich das letzte Mal ein Buch des Genres Fantasy in Händen gehalten habe, ist tatsächlich schon eine ganze Weile her. Nicht zuletzt, weil ich sehr engstirnig bin, was diese Leserichtung angeht und weil kaum eine Buchreihe, die ich mir von Zeit zu Zeit gönne, an meine Liebe zu Tolkiens oder Rowlings Welten herankommt. Natürlich, das klingt nach einer sehr seichten Einstellung gegenüber jener Thematik, aber wenn wir uns Mal ehrlich sind, kann weder die Obsidian-Reihe, noch die Schattenjäger-Welt von sich behaupten, einen ähnlichen Erfolg erreicht zu haben. Dass es das Vampir-Romance-Novel Twilight geschafft hat, steht außer Frage. Aber sind wir doch einmal ehrlich: Wie viel Fantasy steckt da nun wirklich drin?

Ich nehme mir also vor, objektiv zu sein – und auch zu bleiben. Beginne zu lesen und lasse mich berieseln.

Davon, dass der Autor gleich mit einer wahrhaft verträumten Wortwahl beginnt und trotz einfacher, moderner Ausdrücke sein Bestes gibt, eine fantasiereiche Umgebung zu schaffen. Von der ersten Zeile an.

Obwohl so viele Details in die Handlung einfließen, wirkt sie doch fast etwas überladen, weil sehr viel wörtliche Sprache zum Einsatz kommt. Die Seiten sind überfüllt mit Zeilensprüngen, aber Absätze bestehen keine wirklichen.

Dennoch gibt einem der Autor genug von der Welt vor, in der sich die Geschichte abspielt, sodass man sich selbst perfekt in diese hineinversetzen kann. Die Ereignisse türmen sich, je weiter man in der Handlung vorankommt, aber einen richtigen Höhepunkt erreicht man keinen.

Da es sich hier um den ersten Teil einer ganzen Reihe handelt, gelingt ihm damit ein guter Auftakt in eine eigene Welt. Der Leser wird festgenagelt und will mehr. Doch an eine eigene, umfangreiche Welt, die für mehr, als eine Freizeitbeschäftigung dieser typischen, verregneten Nachmittage, geeignet wären, gelangt es leider nicht. Womöglich schaffen das dann jene Teile, die nach Aurafeuer drankommen.

Wer sich von einer Fantasy-Reihe durch die nächste tigert, hat mit diesem Auftakt garantiert nichts falsch gemacht. Denn kreativ ist der Autor – und 0815 auf keinen Fall. Man erlebt während diesem Titel immer wieder seine Überraschungen und die Handlung ist auch nicht durchgehend vorhersehbar. An manchen Stellen dann aber doch wieder; aber das geschieht in den besten Stücken.