Rezension

das erste drittel langatmig, dann viel besser

Insel der schwarzen Perlen - Noemi Jordan

Insel der schwarzen Perlen
von Noemi Jordan

Dieser zweite Teil beginnt etwa 3 Monate nachdem das erste Buch endet. Man muss das erste Buch unbedingt vorher gelesen haben, da sonst vieles keinen Sinn ergibt. Die Autorin rekapituliert zwar einiges, was im ersten Buch passiert und was man als Leser unbedingt wissen muss, jedoch fehlen viele Sachen, die wichtig sind um der Geschichte gut folgen zu können.

Und wieder, genau wie im ersten Teil ist das erste Drittel des Buches sehr langatmig und ich habe mich öfter gefragt ob ich das Buch wohl je zu Ende lesen würde... nach dem ersten Drittel wird die Geschichte deutlich flüssiger und spannender.

Was mir besser gefallen hat als im ersten Teil ist, dass sich hier beide Geschichten abwechseln, nicht wie im ersten Buch, in dem man die Geschichte der Gegenwart teilweise ganz vergessen hat.

Die Geschichte um Elisa in der Vergangenheit zieht sich über mehrere Jahre hinweg und beschreibt ihr Leben mit allen Widrigkeiten und Problemen.

Die Geschichte der Gegenwart um Maja dauert etwa 6 Monate und beschreibt ihre Zeit der Schwangerschaft und alles, die sie in dieser Zeit erlebt.

Ich finde die Geschichte gleichzeitig schön, traurig, spannend, überraschend und schockierend. Immer und immer wieder fragt man sich in Elisa's Teil der Geschichte "geht es überhaupt NOCH schlimmer?! Was muss sie noch alles ertragen und wie kann sie überhaupt noch aufrecht stehen und weitermachen" Es ist als läge ein Fluch über Elisa und ihren Nachkommen.

Und die Männer in der Geschichte? Die könnte ich alle schütteln oder doch gleich besser noch schlimmeres.. 

Und genau wie im ersten Teil gibt es hier immer wieder Reaktionen oder Aussagen von einigen Personen die absolut untypisch sind und das Bild dieser Person (zumindest vorübergehend) zerstören und erst wenn die Person wieder für sich typisch handelt, kann man "zufrieden" weiterlesen.

In der Geschichte der Gegenwart gibt es immer wieder kurze Einblicke, was in der Vergangenheit geschah (mitunter Jahre später nachdem die Geschichte der Vergangenheit spielt) wie die Erwähnung eines Ringes, eines Fotos oder einer Urkunde etc. jedoch wird nie zu viel verraten, sodass die Geschichte um Elisa weiter spannend ist und nicht vorhersehbar wird.

Das schöne Ende hat mich mit dem Buch wieder versöhnt, so weit es ging.