Rezension

Das Erwachen

Das Erwachen
von Andreas Brandhorst

Es ist pure Neugier, die Axel Krohn dazu bringt, die Daten aus einem gefundenen Stick zur weiteren Recherche zu nutzen und schließlich auch dazu, Hacking - Versuche zu unternehmen. Jedoch initiiert er durch diese ein Programm, welches droht, zu einer Maschinenintelligenz zu werden, welche auf Krieg programmiert ist...

Diese Thematik ist seit der Entwicklung der ersten Maschinen eine, die die Menschen mindestens neugierig, wenn nicht gar ängstlich macht. So finde auch ich das Thema sehr interessant und diese Umsetzung auch sehr gelungen. Wie sich die Maschinenintelligenz von einem Computer auf hunderte, tausende und letztlich millionen Prozessoren weltweit ausbreitet und Stück für Stück die Infrastruktur der Menschen an sich reißt, war sehr spannend zu verfolgen. Auch die Nebenhandlungen waren an sich recht interessant und berührten viele, aktuelle Themen wie internationale Beziehungen in der Politik und zwischen Geheimdiensten, sowie Friedensbewegungen und (Cyber) Terrorismus. Einblick in diese Nebenhandlungen wurde durch die insgesamt fünf Sichtweisen geboten, welche an sich gut umgesetzt waren. Allerdings gibt es hier einen entscheidenden Kritikpunkt: Leider verliert sich der Autor in jeder Sichtweise immer wieder in seitenlangen Ausführungen darüber, was die Maschinenintelligenz gerade macht und machen wird. Das der Autor hier weder inhaltlich noch sprachlich variiert und das Buch mehr als 700 Seiten lang ist, machten das Ganze zusätzlich ermüdend.

Trotz dieses Kritikpunktes hat mir "Das Erwachen" gut gefallen, da es nicht nur eine sehr spannende Thematik erzählt sondern vor allem da diese sehr realistisch aufgezeigt wird.