Rezension

Das Farbspiel der Gefühle

Glück hat viele Farben - Juli Summer

Glück hat viele Farben
von Juli Summer

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Liz leidet unter dem Verlust ihres Lebensgefährten Kai und fühlt sich für dessen Tod verantwortlich. Um auf andere Gedanken zu kommen, nimmt sie die Einladung ihrer Tante Moni an, zu ihr an die See zu kommen. Dort erfährt sie von dem finanziellen Zustand der liebevoll geführten Bäckerei und versucht alles, den Mitinhaber Bjarne zu überzeugen, das Lebenswerk ihrer Tante nicht zu zerstören, doch dabei treffen zwei Sturköpfe aufeinander...

Der Inhalt klingt sehr vielversprechend, denn jeder muss im Leben mit Verlustängsten umgehen und manchmal tut eine kleine Auszeit ganz gut, um den Kopf wieder freizukriegen und das Leben neu zu ordnen.
Juli Summer hat hier viele sehr unterschiedliche Persönlichkeiten gewählt, die jeder auf ihre Weise einen gewissen Einfluss auf Liz´ Leben nehmen. Ihre beste Freundin Kathy auf ihre liebevolle aber ehrliche Art, Tante Moni, zu der sie immer schon eine besondere Bindung hat, auch ihre Mutter Sunny, die ein etwas chaotisches, von Kartenlegen und Astrologie geprägtes Leben lebt, als auch Tante Monis Bäckerhelfer Eric, bei dem Liz nicht so ganz genau weiß, was sie von ihm halten soll. Dann tritt eher holprig Bjarne in ihr Leben und schon der erste Kontakt ist eher explosiv....Liz mauert total und ist der Meinung, Bjarne als Mitinhaber der Bäckerei würde die Existenz von Tante Moni bedrohen.. Und tatsächlich wartet am Ende noch eine überraschende Wendung, mit der ich so nicht gerechnet habe. 
Was mir gefallen hat, dass Liz sich wieder an ihr altes Hobby ran wagt und die Meerkulisse toll umschrieben ist und auch wie lieb Tante Moni für sie da ist, so eine Tante wünscht sich jeder nach diesem Buch- eine tapfere und mutige Frau. 
Dennoch ist die Geschichte für mich nicht ganz so flüssig. Manche Leseabschnitte sind sehr sprunghaft, eventuell kann man es im Buch besser unterscheiden, im Ebook ist es doch etwas holpriger, weil die Situationswechsel nicht absehbar sind. 
Zudem ist Liz für mich manchmal zu melancholisch, dann beißt sie wieder um sich, verletzt sogar ihre Familie oft genug, um sich dann wieder zu entschuldigen oder Gewissensbisse zu bekommen. Auch wenn man gerade nach dem Verlust eines lieben Menschen trauert, aber teilweise war mir das einfach zu viel und übertrieben. 
Diese ständigen Diskussionen, Wortgefechte und Vorwürfe haben in der Geschichte mehr überwogen  als der romantische Teil, und leider wiederholten die sich oft auch noch und deshalb bin ich ziemlich hin und hergerissen bei meiner Bewertung und finde die Geschichte eher durchschnittlich.. Etwas schade..