Rezension

Das Gefühl eines Sommers

Der große Sommer
von Ewald Arenz

Bewertet mit 4 Sternen

"Der große Sommer" hält, was der Titel verspricht - dieses Buch vermittelt auf wunderschöne Weise, was es bedeutet, wenn Sommer ist. Dabei ist es vor allem die Sprache, die für mich im Vordergrund steht. Ewald Arenz versteht es sehr gut, mit einfachen Worten Bilder und Gefühle heraufzubeschwören, die absolut nach Sommer schmecken und damit auch vergessene Erinnerungen wecken können.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Friedrich, der den Sommer bei seinen Großeltern verbringen muss, um für die Nachprüfung zu lernen. Dabei ist es vor allem die Beziehung zu seinem strengen Großvater, die das Verhältnis dort bestimmt. Der Großvater ist für mich die ambivalenteste und interessanteste Person im ganzen Buch und er ist wirklich gut gelungen. Dann ist da natürlich noch Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. Auch sie ist eine liebenswerte Person mit ganz eigenem Charakter, die es Spaß macht kennenzulernen.

Der Sommer ist geprägt von neuen und alten Beziehungen und wie sich alles verändert. Und oft ist es dann doch ganz anders als gedacht. Das Ende ist noch mal eine Spur dramatisch, für meinen Geschmack etwas zu viel des guten und den Epilog hätte es nicht gebraucht. Das gilt auch für die kleinen Abschnitte, die aus der Sicht des erwachsenen Friedrichs erzählt sind, da sie keine wesentlichen neuen Informationen beinhalten, sondern lediglich auf das Ende neugierig machen sollen, aber da sie zum Glück nur sehr kurz sind, stören sie kaum.

Alles in einem, ein wirklich schönes Buch, das Lust auf den Sommer und aufs Jungsein macht :)