Das Gefühl klopft leise ans Leserherz
Bewertet mit 5 Sternen
Als der vor 8 Jahren verwitwete Ingenieur seine Tochter zum Essen einlädt, kocht er aus dem Kochbuch seiner verstorbenen Frau. Es soll ein besonderes Familienessen werden, doch wegen eines Unfalls sagt seine Tochter kurzfristig ab. Etwas frustriert beschließt er, spazieren zu gehen. Als er sich auf der Parkbank ausruht, lernt er Elena und ihren Sohn kennen und lädt die beiden spontan zum Essen ein.
Schon das Cover verspricht mit seinem etwas rustikalen, leicht antiquiert angehauchtem Stil ein etwas anderes Leseerlebnis. Es hat mich neugierig gemacht und ich wurde nicht enttäuscht.
Fabio Geda, manchem Leser vielleicht schon bekannt durch seinen Roman „Im Meer schwimmen Krokodile“, versteht es fantastisch, mit wenigen Worten eine Stimmung zu kreieren, die einen komplett in die Geschichte fallen lassen. Es braucht nicht immer Wellen aus Ereignissen, manchmal klopft das Gefühl ganz leise ans Leserherz.
Er arbeitet in kurzen Sequenzen, die zunächst recht zusammenhanglos erscheinen, jedoch am Ende ein Gesamtbild ergeben, das wenig überraschend ist. Doch möchte man das Buch kaum aus der Hand legen.
Für mich eine klare Leseempfehlung für einen gemütlichen Nachmittag – Telefon aus, leise Hintergrundmusik an, schon kann man sich fallen lassen und in den Zeilen versinken.