Rezension

Das geheime Vermächtnis des Pan - Ein vielversprechender Auftakt

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan - Sandra Regnier

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan
von Sandra Regnier

"Das ist nicht dein Ernst! Sie ist wohl mehr ein Nildpferd als eine Elfe."

„Ich war neugierig.“ Mit diesem einfachen Satz beginnt „Das geheime Vermächtnis des Pan“ zunächst aus der Sicht von Lee, der zum ersten Mal auf Felicity, die Auserwählte, trifft – und zunächst nicht gerade begeistert ist. Am Anfang der Geschichte begegnet man Felicity als einer ungeschickten Teenagerin mit einer Zahnspange und ein paar Kilos zu viel auf den Rippen. Dazu kommt noch ihr etwas ungepflegtes Äußeres. Felicity ist allerdings auch nicht gerade begeistert, als der neue und gutaussehende Lee sich an ihre Fersen hängt. Doch mit der Zeit lernen sich die beiden besser kennen und Felicity lernt Lee zu schätzen, obwohl er ihr manchmal, unter anderem durch längere Abwesenheiten aus der Schule, immer wieder Rätsel aufgibt. Zu allem Überfluss hat Felicity immer wieder seltsame Erlebnisse, die sie sich nicht erklären kann. Was anfängt wie eine Teenager-Highschool-Geschichte, entwickelt sich schnell zu etwas Neuem.

Nach dem ersten Kapitel ist der Rest des Buches fast ausschließlich aus Felicitys Sicht geschrieben und man lernt sie sehr schnell besser kenn. Zuerst fand ich es sehr schade, dass es kaum Kapitel aus der Sicht von Lee gab, das hat sich aber schnell gelegt. Seine wenigen Kapitel sind immer sehr gut, aber so ist es tatsächlich weitaus spannender und es wäre sonst wohl auch schwer, nicht mehr von der Story zu verraten, als man schon wissen soll.

Insgesamt bin ich sehr schnell in die Geschichte reingekommen und Felicity war mir sehr schnell sympathisch. Sie ist gutherzig und hat einen wunderbaren Humor und eine scharfe Zunge, was mir besonders gefällt. Ihre Sicht der Dinge fand ich auch sehr interessant. Obwohl ich manchmal über ihre Naivität und Leichtgläubigkeit den Kopf schütteln musste, fand ich sie alles in allem sehr gelungen. Es ist toll mal auf eine Protagonistin zu treffen, die nicht schon perfekt ist und plötzlich zu allem Überfluss auch noch tolle neue Fähigkeiten an sich entdeckt. Felicity ist einfach ein normales Mädchen aus einer Familie mit schwachem Bildungshintergrund, die sich wünscht, Lehrerin zu werden und nicht wie ihre Mutter als Besitzerin eines schlecht laufenden Pubs zu enden. Felicitys Familie fand ich auch sehr grandios, besonders ihre Schwester, der hätte ich am liebsten eins übergebraten. Ich hab mir die ganze Zeit sehr gewünscht, das Felicity ihre Familie einfach zum Mond schießt, dass hätte ich definitiv getan. Um ihren Traum zu erreichen arbeitet Felicity hart. Zum Glück hat sie Freunde, auf die sie sich verlassen kann, aber zwischenzeitlich tat sie mir wirklich unglaublich Leid.

Obwohl sie manchmal naiv ist und sich von Lee oft viel zu einfach mit fadenscheinigen Erklärungen abspeisen lässt, kann sie auch konsequent sein. Ich fand es toll, dass sie sich nicht mir nichts dir nichts von Lee und seinem guten Aussehen hat einlullen lassen. Sie hat Prinzipien und steht dazu.

Die Story war für mich eine gute Mischung aus Highschool-Story und Fantasy-Elementen. Letztere haben vor allem gegen Ende der Story zugenommen, was ich persönlich sehr gut fand. Das Erzähltempo hat mir ebenfalls gut gefallen und ich fand es insgesamt sehr ausgewogen und ohne unnötige Längen. Das Ganze endet außerdem mit einem Cliff-Hanger und ich bin glücklich, alle Bände zusammen gekauft zu haben und nicht warten zu müssen.

Fazit

Alles in allem hat mir „Das geheime Vermächtnis des Pan“ sehr gut gefallen. Felicity und Lee sind sehr sympathische Protagonisten und der Verlauf der Story hat mir sehr gut gefallen. Abzüge gibt es lediglich für Felicitys Naivität, welche für ihre 18 Jahre doch sehr ausgeprägt ist. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Band und hoffe es werden einige Fragen geklärt, die sich bisher aufgetan haben. Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben und ich hoffe dass der zweite Band den ersten noch toppen kann.