Rezension

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Das Geheimnis der Madame Yin

Das Geheimnis der Madame Yin - Nathan Winters

Das Geheimnis der Madame Yin
von Nathan Winters

Bewertet mit 3 Sternen

Optische Gestaltung und Cover:

 Das Cover ist richtig toll gestaltet und es macht Lust auf’s Lesen. Hallo, viktorianisches London.

In der Buchhandlung würde ich auf jedem Fall nach dem Buch greifen, es zur Hand nehmen und darin blättern, und ich denke, dass sich viele Leser von der Farbgebung angezogen fühlen werden.

 

Worum es geht:

 „1877: Die Pinkerton Detektivin Celeste Summersteen reist mit der jungen Dorothea Ellingsford von Chicago nach London. Vordergründig soll sie das Mädchen zu ihrer Familie zurückbringen, doch ihr wirklicher Auftrag ist heikler: Eine von Dorotheas Freundin­nen wurde ermordet und die Detektivin soll nun den Mörder finden, da Dorothea selbst in Gefahr sein könnte. Allerdings gestalten sich die Ermittlungen schwierig: Das Mädchen schweigt beharrlich und die einzigen Hinweise auf den Mörder sind ein Stück Stoff und eine Haarlocke, die im Mund der Toten gefun­den wurden. Dann findet man die Leiche der Opium­königin des East End in der Themse. Auf der Suche nach Antworten muss Celeste tief in das verderbte Herz Londons vordringen und dabei ihr eigenes Leben riskieren. Dabei ist Inspector Edwards von Scotland Yard, der ihr bei den Ermittlungen hel­fen soll, alles andere als eine Hilfe. Der hartgesottene Polizist mag es nicht, wenn sich Amateure und dann auch noch weibliche, in seine Arbeit einmischen.“

 

Wie lautet meine Meinung:

„Das Geheimnis der Madame Yin“ hat mich im Großem und Ganzen gut unterhalten und mir ein paar nette Lesestunden beschert.

Unschlagbar gut ist natürlich das setting. Viktorianisches London. Dazu gibt es fast schon automatisch eine Vielzahl von Assoziationen und Bilder im Kopf.

Die Figurenkonstellation - weibliche Ermittlerin trifft auf einen Inspektor von Scotland Yard, der keine Frauen in Männerberufen mag, ist so neu nicht. Macht aber Spaß. Natürlich lösen sich gegen Ende gewisse Animositäten auf, denn es gilt, einen Kriminalfall mit vereinten Kräften aufzuklären. Außerdem gibt es da noch den Schützling Celestes, Dorothea. Klassisch!

Die Geschichte an sich ist spannend, nur konnten mich Stil und Sprache leider nicht zu hundert Prozent überzeugen. Die Häufung der parataktischen Wendungen ließ mich als Leserin immer im Hier & Jetzt verweilen, sodass es mir nicht ganz gelang, in die Vergangenheit, die ja eigentlich beschrieben wird, einzutauchen.

Trotzdem ist die eigentliche Erzählung wie gesagt nicht schlecht. Ich hätte mir nur ein wenig mehr literarischen Feinschliff gewünscht, Vieles im Buch ist doch sehr visuell angelegt, das große Finale kommt so auch mit einem Showdown daher, der es in sich hat und fast ein wenig unrealistisch wirkt.

„Das Geheimnis der Madame Yin“ ist eine nette Lektüre für Zwischendurch, das mit einem tollen setting und viktorianischem Anstrich punkten kann.

Ich vergebe für den viktorianischen Krimi insgesamt drei von fünf möglichen Sternen!