Rezension

Das Geheimnis von Frost Hollow Hall

Nacht über Frost Hollow Hall - Emma Carroll

Nacht über Frost Hollow Hall
von Emma Carroll

Bewertet mit 4.5 Sternen

1881: Die 12jährige Tilly fängt als Dienstmädchen in Frost Hollow Hall an und merkt schnell, dass es in diesem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht. Der junge Erbe ist vor 10 Jahren beim Schlittschuhlaufen im See eingebrochen und gestorben. Die Trauer seiner Mutter beherrscht das Leben in Frost Hollow Hall. Es gibt ein Geheimnis um den Tod des Erben und Tilly bemüht sich, dieses aufzuklären.

Die Atmosphäre des Buches ist aufgrund der Thematik vergleichsweise düster, die Altersempfehlung ab 10 Jahren erscheint mir nicht ganz so passend, auch weil man dann die tragischen Hintergründe vermutlich noch nicht nachvollziehen kann. Ich würde das Buch ab 13 Jahren empfehlen.

Tilly ist ein mutiges und willensstarkes Mädchen. Sie gibt nicht so schnell auf und stellt beharrlich Nachforschungen an. Als Leser ist man an ihrer Seite und fiebert mit, ob es ihr gelingt, das Geheimnis zu lüften und welches wohl die Umstände des Schicksalsschlags waren. In der Geschichte geht es um starke Gefühle und die Liebe zwischen Eltern(teilen) und Kindern, um die Trauer, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat.
Mir als Erwachsene hat das Buch gut gefallen. Besonders schön fand ich die beschriebenen Träume; die Freundschaft, die sich zwischen Tilly und Will entwickelt hat; die Aussage, man soll leben statt in Trauer oder Träumereien zu verharren; die Veränderung, die Tilly bewirken konnte und dass sie die Liebe ihrer Mutter erkannt hat.
Wie es auf Kinder wirkt, kann ich nicht einschätzen - vielleicht packt sie ja das Abenteuerliche und das Übersinnliche an dieser Geschichte, die "Mutproben" und die Spukgeschichten.

 

P.S.: Der Satz aus der Buchbeschreibung "Als sie eines Abends zum Kühlhaus eilt, um Eiswürfel für den Lord zu schlagen, entdeckt sie eine Gestalt auf dem zugefrorenen See ..." stimmt übrigens nicht.