Rezension

Das Geheimnis von Wishtide Manor

Das Geheimnis von Wishtide Manor - Kate Saunders

Das Geheimnis von Wishtide Manor
von Kate Saunders

Laetitia Rodd ist eine Spürnase wie sie im Buche steht. Mit Instinkt und Feingefühl steht sie ihrem Bruder zur Seite, die Wahrheit herauszufinden und damit die Klienten ihres Bruders vor ungerechten Urteilen zu bewahren. Zu Beginn der Geschichte gibt es jedoch (noch) kein Verbrechen, stattdessen soll sie die Wahrheit über Helen Orme aufdecken. Charles Calderstone, Sohn aus bestem Hause, ist bis über beide Ohren in sie verliebt, doch sie scheint nicht die zu sein, für die sie sich ausgibt, noch dazu treffen mysteriöse Drohbriefe bei Charles Vater ein. Doch dann geschieht tatsächlich noch ein Mord und Mrs. Rodd muss an der Seite ihres Bruders die Wahrheit aufdecken.

Der Schreibstil der Autorin passt hervorragend zur Geschichte und vor allem zu der Hauptperson in diesem Buch. Die altmodische Sprache und die Handlung lässt einen sofort an Miss Marple denken. Viel wird ausführlich beschrieben und verglichen, was zwar einerseits sehr passend ist, andererseits an manchen Stellen aber zu etwas Langatmigkeit geführt hat.

Laetitia Rodd ist eine ausgesprochen sympathische Protagonistin. Sie ist intelligent und wachsam, ihr entgeht absolut nichts. Sie schildert ihre Meinung zu jeder Situation und Person sehr ausführlich. Mir hat vor allem gut gefallen, dass sie zwar sofort ihren ersten Eindruck schildert aber auch wie sich ihre Meinung (vor allem gegenüber Personen) im Laufe von Gesprächen ändert und sie sich eingesteht oft mit falschen Vorurteilen in das Gespräch eingestiegen zu sein. Sie trägt ihr Herz am rechten Fleck und ist gütig und großzügig und macht durch diese Art die Menschen gesprächig.

Der Fall an sich und die Auflösung am Ende haben mir dann aber nur mittelmäßig gefallen. Wer letztendlich der Mörder ist, ist zwar eine nette unvorhersehbare Wendung, trotzdem konnte ich die Motive und den Werdegang der Geschehnisse nicht logisch nachvollziehen. Auch das letztendliche Geständnis und der „Showdown“ sind viel zu seicht und sehr locker verlaufen. Mir kam es so vor als hätte die Autorin am Ende keine Lust mehr gehabt. Auch die eigentliche Idee des Falles kam mir unausgereift vor.

Alles in allem lebt das Buch von der pfiffigen Hauptdarstellerin, der Rest hat Verbesserungsbedarf.